Finanzielle Ungleichheiten unter Geschwistern wird es immer wieder geben. Vielleicht wird ein Kind ans Gymnasium gehen und auf finanzielle Unterstützung angewiesen sein, während das andere eine Berufslehre macht und sich an den Wohnkosten beteiligen muss. Die Zukunft ist unbekannt, und zu jedem Zeitpunkt die absolute finanzielle Gleichbehandlung seiner Kinder zu schaffen, ist unrealistisch. Daher ist es als Eltern umso wichtiger zu betonen, dass unterschiedliche Ausgaben nichts mit Zuneigung oder Liebesbeweisen zu tun haben. Natürlich sollte es bei den Kosten des Hobbys eine Obergrenze geben, die durch das jeweilige Familienbudget bestimmt wird. Reicht das Familienbudget nicht, ist es die Aufgabe der Eltern, ein «Nein» zu kommunizieren.
Träumt ein Kind beispielsweise vom Segeln oder vom Motorsport, müssen sich Eltern nicht nur Gedanken zur Sicherheit und zum Zugang zu einem See oder einer Rennbahn machen: Kann man sich diese kostspielige Aktivität leisten, ohne komplett auf Ferien und Extras zu verzichten? Falls alle Familienmitglieder den Gürtel enger schnallen müssten, um einem der Kinder einen solchen Traum zu verwirklichen, sollte diese Entscheidung mit allen diskutiert und von der ganzen Familie mitgetragen werden. Einerseits kann es Sinn machen, nach einer ähnlichen, günstigeren Aktivität Ausschau zu halten. Andererseits kann man dem Teenager einen Teil der finanziellen Verantwortung übertragen, wenn es sich mit Ferienjobs an den Mehrkosten beteiligt. Wichtig ist, dass die Kinder wissen, dass man sie liebt. Die Kosten der Freizeitbeschäftigung spielen dabei keine Rolle.