Warum die bisherigen Regeln für die Altersvorsorge nicht mehr funktionieren
Die Zeiten haben sich geändert, und dies gilt auch für die Altersvorsorgevorschriften. Doch sind diese Änderungen auch für Sie relevant? Wie sollten Sie für Ihre Zukunft planen? Der Nobelpreisträger Robert Merton bespricht diese Frage
Im Zusammenhang mit der Planung Ihres Ruhestands sind viele Aspekte zu beachten. Die meisten von uns wünschen sich, dass diese «goldenen Jahre» mit aufregenden Erlebnissen und einer komfortablen Lebensweise gefüllt werden und dass natürlich die Gesundheit mitspielt. Doch gibt es den einen richtigen Ansatz auf dem Weg zum Ruhestand?
Früher war der Ruhestand etwas, das nicht von allzu viel Veränderung geprägt war; die Menschen begannen in ihren Zwanzigern zu arbeiten, gingen in ihren Sechzigern in Rente und lebten weitere 10 Jahre im Ruhestand. Sozialversicherungsprogramme und Renten waren etabliert und wurden auch erwartet. Doch die Welt hat sich verändert. Die Menschen treten später in den Arbeitsmarkt ein, gehen später in Rente, leben länger und die Auswirkungen des Ruhestands auf das Wohlbefinden der Menschen sind anders als früher. Die finanzielle Situation der meisten Menschen hat sich ebenfalls geändert. Sie sind finanziell weniger gut ausgestattet, um sich auf eine Pensionierung vorzubereiten, selbst wenn kein Sozialversicherungsprogramm garantiert ist.
Die herkömmliche Anschauung lautete stets, dass man für den Ruhestand 1 Million US-Dollar zur Seite gelegt haben sollte. Diese Summe mag den meisten einmal wie ein enormer Geldbetrag erschienen sein. Doch neue Daten zeigen, dass der Betrag möglicherweise nicht länger ausreicht. Das durchschnittliche Rentenalter von 63 Jahren hat sich im Gegensatz zur Lebenserwartung, die jetzt bei rund 85 Jahren liegt, nicht geändert. Laut einem CNBC-Bericht sollten Sie daher planen, 22 Jahre im Ruhestand zu verbringen.
Der Nobel Laureate Robert C. Merton weiss, dass sich die Zeiten rasend schnell ändern. Er hat drei Kinder und ist Professor für Finanzwirtschaft am MIT. Im Lauf der Jahre hat er die finanziellen Entwicklungen rund um das Thema Ruhestand genau beobachtet und zahlreiche Gespräche zum Thema Finanzen mit der jüngeren Generation geführt.
Dieses Thema lässt sich mit einfachen Begriffen und Mathematik aufschlüsseln. Da die Menschen länger leben, müssen heute 40 Jahre Arbeit, die früher 50 Jahre Konsum unterstützten, für 60 Jahre reichen. Was bedeutet das für den Durchschnittsbürger?
«Die Arithmetik ist ebenso einfach», sagt Merton. «Die Alternative lautet: Wenn Sie genauso viele Jahre wie Ihre Eltern arbeiten wollen, sollten Sie besser mit geringerem Lebensstandard leben. Wenn Sie die Vorteile eines längeren Lebens geniessen wollen, werden Sie länger arbeiten müssen.»
«Wenn ich eine Regel, ein Finanzprinzip hätte, das ich jedem Kind beibringen müsste», fährt er fort, «würde ich ihnen vermitteln, dass es nichts umsonst gibt. Wenn es zu gut aussieht, um wahr zu sein, dann ist es wahrscheinlich nicht wahr.»
«Es gibt viele gute Möglichkeiten, wie wir besser für den Ruhestand sparen können», sagt Merton. «Man sollte nicht erst eine Ausbildung machen müssen, um herauszufinden, wie man sein Portfolio verwaltet. Sie sollten so ausgebildet sein, dass Sie jemanden finden, dem Sie diese Aufgabe anvertrauen können.»
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