What jobs can human beings do that robots cannot

Nobelpreisträger Michael Spence stellt klar: Es ist wichtig, zu erkennen, dass die Aussage «Roboter nehmen uns unsere Jobs weg», eine grobe Verallgemeinerung ist. Es gibt so viele Kategorien, wie etwa Robotertechnik, Automatisierung, Internet oder künstliche Intelligenz, die jeweils ganz unterschiedliche Auswirkungen haben. Spence geht davon aus, dass all diese Technologien in welcher Ausprägung auch immer unweigerlich dazu führen werden, dass bestimmte Jobs überflüssig werden, wobei die Gesellschaft sich seiner Meinung nach auf die veränderte Art und Weise konzentrieren sollte, in der die Menschen neben den Robotern arbeiten werden.

Die Frage, ob die Roboter uns unsere Arbeitsplätze wegnehmen werden, läuft effektiv darauf hinaus, ob es Dinge gibt, die Menschen besser tun können.
Christopher Pissarides

Christopher Pissarides, dessen Forschung sich mit der Ökonomie von Arbeit und Wachstum befasst, erklärt die Übernahme für unvermeidlich. «Einigen Schätzungen zufolge, könnten 50 Prozent der Tätigkeiten von Robotern erledigt werden.» Er fügt jedoch hinzu: «Die Frage, ob sie uns unsere Arbeit wegnehmen und wir am Ende nicht mehr wissen, was wir tun sollen, läuft effektiv auf die Frage hinaus, ob es Dinge gibt, die Menschen besser tun können als Roboter.» Er weist darauf hin, dass Menschen zum Beispiel immer noch «besser darin sind, Körpersprache zu verstehen und die Antworten und Anforderungen anderer Menschen zu beurteilen.»

Spence stimmt zu, dass es darauf hinausläuft, wie die Arbeit zwischen Menschen und Robotern verteilt wird, und es möglich ist, dass sie sich ergänzen. Er führt an, Ärzte könnten zum Beispiel «übermenschliche Assistenten haben, die die Literatur schneller durchforsten und genau das finden können, was die Ärzte wirklich lesen müssen.»

Die Schwierigkeit liegt in der Umstellung, so Spence. «Auf uns kommt eine ziemlich komplexe Übergangsphase zu, die Menschen, Institutionen und Systeme vor grosse Herausforderungen stellen wird.» Die Menschen werden neue Prozesse lernen müssen, die es ihnen ermöglichen, kooperativer mit diesen Maschinen zusammenzuarbeiten.

Auf uns kommt eine ziemlich komplexe Übergangsphase zu, die Menschen, Institutionen und Systeme vor grosse Herausforderungen stellen wird.
Michael Spence

Der Ökonom Paul Romer betont, dass das Humankapital im Zentrum des wirtschaftlichen Erfolgs steht. «Der Grossteil der Aufmerksamkeit in einem Unternehmen sollte sich auf das Humankapital richten, das man in der Belegschaft aufbaut», stellt er fest. «Wenn eine Chirurgin ein besseres Verfahren für eine Operation entwickelt hat, sollte sie das aufschreiben und alle ihre Kolleginnen und Kollegen darüber informieren, damit diese ebenfalls bessere Operationen durchführen können. So kommt es zu einem Hin und Her, durch das Ideen schliesslich zu Humankapital werden, wobei aus diesem Humankapital wieder neue Ideen entstehen.»

Der Regulierung kommt ebenfalls eine entscheidende Rolle zu, wenn es darum geht, sicherzustellen, dass der Wechsel zu einer neuen Art von robotergestützter Wirtschaft möglichst reibungslos verläuft. Der Ökonom Finn Kydland ist der Ansicht, dass es «eine Weile dauern könnte, bis sich das Bildungswesen an die neue Situation angepasst hat und dafür sorgt, dass die richtigen Kompetenzen verfügbar sind.»

Es könnte eine Weile dauern, bis sich das Bildungswesen angepasst hat.
Finn Kydland

Pissarides ist optimistisch und weist darauf hin, dass die Erfindung des Autos die Weltwirtschaft ebenfalls fundamental verändert hat. «Wir haben es geschafft, Verbrennungsmotoren einzuführen und die gesamte Pferdezuchtbranche effektiv zu zerstören. Ich glaube nicht, dass jemand zur Pferdezucht zurückkehren möchte und dem Verbrennungsmotor die Schuld dafür gibt.»

«Das gleiche passiert jetzt mit den Robotern», fügt er hinzu. «Der Vorteil der künstlichen Intelligenz ist, dass viele effektiv todlangweilige Arbeiten, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Verarbeitung von Daten, die früher von Menschen ausgeführt wurden, jetzt von Maschinen erledigt werden können.»

Und für diejenigen, die sich Sorgen machen, dass die Roboterrevolution den Arbeitsmarkt zerstören wird? «Nur die Ruhe», sagt Pissarides. «Jeden Tag werden Arbeitsplätze vernichtet und jeden Tag werden neue Arbeitsplätze geschaffen», argumentiert er. «Die Menschen wechseln von einem Arbeitsplatz zu einem anderen. Neue Unternehmen erscheinen auf dem Arbeitsmarkt, andere verschwinden. Das ist ein Prozess, der schon immer zu beobachten war.» Eine moderne, flexible Wirtschaft sollte in der Lage sein, diese Umstellung zu bewältigen, solange die Arbeitskräfte flexibel bleiben können.

«Der grösste und mit Abstand wichtigste Faktor ist die Flexibilität, die Menschen haben, Roboter aber nicht», so Pissarides. Und was ist mit dem Rest? «Fast alles, was mechanisch ist und Big Data nutzt, wird früher oder später auf Maschinen verlagert. Ich kann diesen Tag kaum erwarten.»

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