Autoren
Evan Brown Luke Kawa

Wichtigste Punkte

  • Wir gehen davon aus, dass die Inflation in der zweiten Jahreshälfte schneller fällt als die Einkommen, sodass der reale Konsum gestärkt wird und damit die Wahrscheinlichkeit einer sanften Landung steigt.
  • Der sich erholende Wohnungsmarkt ist ein Katalysator und ein Signal für die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft.
  • Bei den Aktien aus dem US-Equal-Weight-Index und den nach wie vor günstigen Mid Caps sind wir übergewichtet und auf eine US-Wirtschaft ausgerichtet, die negative Erwartungen auch in Zukunft übertreffen dürfte.

Wir glauben, dass die Wirtschaft in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 einheitlicher sein wird. Eine sanfte Landung für die US-Wirtschaft ist wahrscheinlicher geworden und diese Aussicht dürfte sich in den nächsten Monaten weiter verfestigen. Der Inflationsdruck lässt nach, und der Arbeitsmarkt ist robust. Deshalb rechen wir damit, dass das Wachstum der Realeinkommen zu anhaltend mehr Konsumausgaben in den USA führen wird. Darüber hinaus werden die Aussichten für das Wachstum in den USA von den Immobilieninvestitionen unterstützt, die sich nach einer mehrjährigen Korrektur gerade wieder erholen.

Die Anleger schliessen sich zunehmend unserer Ansicht an, dass das Wachstum in den USA sich als wesentlich dauerhafter erweisen wird, als zu Beginn des Jahres erwartet wurde. Und deshalb gibt es immer noch Marktsegmente mit reichlich Aufholpotenzial, wenn das bereits eingepreiste Rezessionsrisiko aufgelöst wird.

Wir konzentrieren uns dabei auf Aktien, da das robuste Wachstum und die Verlangsamung der Inflation gleichermassen zu einer Verringerung der Risiken für Gewinne und Bewertungen führen. Dabei legen wir den Fokus insbesondere auf den US-Equal-Weight-Index und amerikanische Mid-Cap-Aktien, die stärker mit der US-Binnenwirtschaft verknüpft sind als der S&P 500 Index mit seinen marktgewichteten Large-Cap-Titeln.

Wir sind trotzdem weiterhin aufmerksam, um die Bedrohungen für das Wachstum im Auge zu behalten, einschliesslich möglicher Anzeichen für eine Verschlechterung des Arbeitsmarktes oder eine unerwartete Fortsetzung der Inflation.

Rückläufige Inflation

Wir sind davon überzeugt, dass der Kerninflationsdruck im dritten Quartal deutlich abnehmen wird - sowohl im Hinblick auf den Vergleich mit dem Vorjahr als auch mit kürzeren Zeiträumen.

Beim Kern-VPI haben wir insbesondere für die Wohnraum-Inflation eine Wende beobachten können, die mindestens bis Jahresende für einen zunehmend geringeren Beitrag zum Preisdruck verantwortlich sein dürfte. Auch bei der ‚hartnäckigeren‘ Inflation gibt es zögerliche Anzeichen für einen Rückgang, von denen die meisten mit dem Arbeitsmarkt verbunden sind und sich insbesondere auf Kerndienstleistungen ohne Wohnkosten und Gesundheit beziehen. Es wäre verfrüht, diese Entwicklung als Trend zu bezeichnen, allerdings ist es ermutigend, hier Fortschritte ausmachen zu können. Das Gesamtwachstum der Erwerbseinkommen und die Kündigungsrate in der Privatwirtschaft sind fast auf das Niveau vor der Pandemie zurückgekehrt. Daher sind wir zuversichtlich, dass sich der mit einem starken Arbeitsmarkt und den Dienstleistungsausgaben verbundene Preisdruck verlangsamen dürfte.

Abbildung 1: Die vom Arbeitsmarkt ausgehende Inflation dürfte sich abschwächen

Grafik zeigt die Kündigungsrate des privaten Sektors (lhs) im Vergleich zum aggregierten Arbeitseinkommen des privaten Sektors (3 Mio. annualisierte prozentuale Veränderung)
Quelle: UBS-AM, Bureau of Labor Statistics

Liniendiagramm mit dem Verhältnis zwischen der Kündigungsrate in der Privatwirtschaft (li. Skala) im Vergleich zum Erwerbseinkommen in der Privatwirtschaft insgesamt (annualisierte 3-Monats-Veränderung in %), weshalb wir der Ansicht sind, dass sich die vom Arbeitsmarkt ausgehende Inflation abkühlen dürfte.

Abbildung 2: US-Immobilienmarkt mit positivem Wachstumsimpuls

Grafik mit Verkäufen neuer Einfamilienhäuser, nicht begonnen, lhs vs NAHB Home Builder Sentiment Index, rhs
Quelle: US Census Bureau, National Association of Home Builders

Liniendiagramm mit Verkäufen von neuen, noch nicht begonnenen Einfamilienhäusern (li. Skala) im Vergleich zum NAHB Home Builder Sentiment Index (re. Skala). Seit dem 1. Quartal 2022 sind die Realinvestitionen für Wohnimmobilien um 22 % gesunken. Die deutliche Erholung der Stimmung bei den Wohnungsbaugesellschaften, die hohe Zahl von laufenden Neubauprojekten und die starke Pipeline neu verkaufter Einfamilienhäuser, bei denen die Bautätigkeit noch nicht begonnen hat, deuten darauf hin, dass sich dieser Gegenwind in einen Rückenwind umkehrt.

Die US-Notenbank hat ihre prognostizierte Kerninflationsrate für das Jahr 2023 nach 3,6% im März auf 3,9 % im Mai angehoben. Wir glauben, dass die Risiken für diese höhere Messlatte nach unten zeigen. Die weitere Straffung der Geldpolitik in den USA wird unserer Ansicht nach in erster Linie eine gute Nachricht zur Stärke der Binnenaktivität sein, und keine panische, verzögerte Reaktion, mit der die Inflation unter die Prognose der Fed getrieben werden soll.

Solide Wirtschaft

Seit Anfang 2022 verzeichnet die Wirtschaft eine Reihe «rollierender Rezessionen», bei denen die Schwäche auf bestimmte Bereiche der Wirtschaft, wie Technologie und Wohnimmobilien, beschränkt war. In letzter Zeit hat die globale Fertigung ausserhalb der USA zu kämpfen. Dank langlebiger Stimulierungsmassnahmen über Programme zur Einkommensunterstützung, solide Bilanzen und einen zunehmend robusten Arbeitsmarkt konnte der US-Konsum diese Schwächen bislang kompensieren.

Die US-Wirtschaft verzeichnet nach wie vor ein beeindruckendes Beschäftigungswachstum. Die Verlangsamung des Einkommenswachstums und der Rückgang der übermässigen Sparquote deuten jedoch darauf hin, dass sich das Konsumwachstum abschwächen sollte. So gehen wir insbesondere davon aus, dass die Inflation schneller fällt als die nominalen Einkommen, sodass die Realeinkommen und die Ausgaben bis zum Jahresende solide bleiben dürften. Und selbst wenn sich der Dienstleistungssektor verlangsamt, dürften andere Stärken in der US-Wirtschaft ausreichen, um das Rezessionsrisiko gering zu halten.

Seit dem 1. Quartal 2022 sind die Realinvestitionen für Wohnimmobilien um 22 % - ein Rückgang, der in ähnlicher Form während der Rezession Anfang der 90er Jahre in den USA beobachtet wurde. Die deutliche Erholung der Stimmung bei den Wohnungsbaugesellschaften, die hohe Zahl von laufenden Neubauprojekten und die starke Pipeline neu verkaufter Einfamilienhäuser, bei denen die Bautätigkeit noch nicht begonnen hat, deuten darauf hin, dass sich dieser Gegenwind in einen Rückenwind umkehrt.

Auffallend ist, dass es hier Elemente gibt, die eher zu einem frühen Zeitpunkt im wirtschaftlichen Zyklus passen – insbesondere die Anstiege beim Verbrauchervertrauen in den USA und auf dem Häusermarkt – während sich das Wirtschaftswachstum eher in einem weiter fortgeschrittenen Zyklus bewegt und die Zinserhöhungen der US-Notenbank gerade um 500 Basispunkte gestiegen sind. Damit wird unsere Einschätzung gestützt, dass es sich um einen sehr einzigartigen Konjunkturzyklus handelt und wir uns mitten in einer langsamen Wachstumsverlangsamung befinden, die zu einem ein länger anhaltenden, spätzyklischen Umfeld führt.

Selbst in den Bereichen der US-Wirtschaft, in denen die Schwäche wahrgenommen wird, zum Beispiel im verarbeitenden Gewerbe, findet sich zugleich auch eine überraschend robuste Widerstandsfähigkeit, da die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter im Mai auf einen neuen Höchststand im Zyklus gestiegen sind.

Risiken

Natürlich werden wir die aktuellen Konjunkturdaten, Gewinne und politischen Veränderungen genau beobachten, um potenzielle Herausforderungen für unsere optimistische Einschätzung der US-Wirtschaft und die Risikoanlagen zu bewerten.

Die verzögerten Auswirkungen der vorangegangenen geldpolitischen Straffung und die Episode der Stressbelastung des Finanzsystems im März könnten den von uns erwarteten, milden Ausfallzyklus in eine etwas beunruhigendere oder dringendere Situation verwandeln und den starken Arbeitsmarkt gefährden.

Es besteht auch die Möglichkeit, dass sich die Inflation insbesondere im Dienstleistungssektor ohne Wohnraum aufgrund der Widerstandsfähigkeit am Arbeitsmarkt und der Wirtschaftsaktivität als kurzlebig und begrenzt erweist. Saisonale Faktoren und ein Anstieg der medizinischen Kosten könnten den Abwärtstrend der Verbraucherpreisinflation im vierten Quartal ebenfalls aufhalten.

Kurzfristig glauben wir, dass das wahrscheinlichere Risiko darin besteht, dass die Debatte über den Zustand der US-Wirtschaft von einer «Rezession oder sanften Landung?» auf «sanfte Landung oder gar keine Landung» umschwenkt, da die Arbeitsmärkte und die Aktivität solide bleiben. Das Szenario ohne Landung ist ein Szenario, in dem die Inflation auf hartnäckig hohem Niveau verbleibt, sodass die Fed zu einer Zinserhöhung auf 6 % oder mehr gezwungen wird. Der Renditeanstieg und die daraus resultierende Stärke des US-Dollars könnte für Risikoanlagen ebenfalls zur Herausforderung werden.

Asset Allocation

Zusammenfassend gehen wir davon aus, dass eine Abschwächung der Inflation eine Fortsetzung dieser Expansion unterstützen wird, weil dadurch die Realeinkommen unterstützt werden und der Druck auf die Zentralbanken teilweise zurückgeht. Auch wenn sich die Ausgaben für Dienstleistungen verlangsamen, dürfte der Häusermarkt eine Stütze für das US-Wachstum sein. Wir sind in Aktien übergewichtet und bevorzugen in den USA Equal-Weight- sowie Mid-Cap-Engagements. Die jüngsten Gewinnkorrekturen in den USA haben eine positive Breite verzeichnet, die im krassen Gegensatz zur Enge der Aktienrallye von US-Aktien seit Jahresbeginn steht. Die Performance von Equal-Weight-Papieren gegenüber den Market-Cap-Indizes ist hinter dem Anstieg der Renditen von US-Staatsanleihen und den überraschenden Wirtschaftsindizes in den USA zurückgeblieben, sodass es bei diesen Positionen unserer Ansicht nach noch Spielraum gibt, um auf diese verbesserten Fundamentaldaten aufzuholen. Es gibt auch Unterstützung bei der Bewertung, da der S&P 500 Equal-Weight-Index und das Forward-Kurs-Verhältnis beim S&P Midcap 400 im niedrigsten Quintil ihrer 10-jährigen Spanne liegen.

Abbildung 3: Attraktive Bewertungen für den S&P 500 Equal-Weight und die US-Mid-Cap-Aktien

Grafik zeigt den S&P Equal Weight Index vs. den S&P Midcap 400 Index
Quelle: UBS-AM, Bloomberg

Liniendiagramm, das den S&P Equal Weight Index im Vergleich zum S&P Midcap 400 Index zeigt, da der S&P 500 Equal-Weight Index und die Forward-Kurs-Gewinn-Multiplikatoren des S&P Midcap 400 im niedrigsten Quintil ihrer 10-Jahres-Spanne liegen.

Unternehmensanleihen dürften sich unserer Meinung nach ebenfalls gut entwickeln, da sich die Expansion ausweitet und die Zinsvolatilität bei einer zurückhaltenderen Fed wahrscheinlich nachlassen wird. Bei langfristigen Staatsanleihen sind wir neutral gewichtet, da die inflationsbedingten Abwärtsrisiken für die Renditen von der Auspreisung des Rezessionsrisikos ausgeglichen werden. Natürlich spielt die Duration in ausgewogenen Portfolios immer noch eine wichtige Rolle, um sich gegen wirtschaftliche Abwärtsrisiken abzusichern. Bei den Währungen ist die Long-Position in US-Dollar gegenüber Short-Positionen in chinesischen Yuan unserer Ansicht nach eine nützliche Absicherung aufgrund der relativen Verlagerung der Wachstumsdynamik weg von China und hin zu den USA sowie seiner typischerweise starken Performance im risikoaversen Umfeld.

Attraktivität der Anlageklasse (ACA)

Die nachstehende Grafik zeigt die Einschätzung unseres Asset Allocation Teams zur allgemeinen Attraktivität der Anlageklasse zum 30. Juni 2023. Die farbigen Quadrate auf der linken Seite bilden unser allgemeines Signal für globale Aktien, Zinsen und Unternehmensanleihen ab. Der übrigen Ratings beziehen sich auf die relative Attraktivität bestimmter Regionen innerhalb der Anlageklassen Aktien, Zinsen, Kredite und Währungen. Da der ACA nicht alle Anlageklassen umfasst, kann das Netto-Gesamtsignal leicht negativ oder positiv sein.

Attraktivität der Anlageklassen (ACA)
Quelle: Macro Asset Allocation Strategy Team von UBS Asset Management Investment Solutions per 30. Juni 2023. Die Einschätzungen beziehen sich auf einen Anlagehorizont von 3 bis 12 Monaten. Sie stellen nicht zwangsläufig die tatsächliche Portfoliopositionierung dar und können sich ändern.

Anlageklasse

Anlageklasse

OGesamt-/ relatives Signal

OGesamt-/ relatives Signal

Ansichten von UBS Asset Management

Ansichten von UBS Asset Management

Anlageklasse


Globale Aktien

OGesamt-/ relatives Signal

Hellgrün

Ansichten von UBS Asset Management

  • Unserer Ansicht nach ist das Risiko-Rendite-Verhältnis für globale Aktien attraktiv. Die Wahrscheinlichkeit einer sanften Landung für die US-Wirtschaft ist deutlich gestiegen. Die Verlangsamung der Inflation hat die zentrale Gefahr für das Wachstum und die Bewertungen von Vermögenswerten verringert, während die angespannten Arbeitsmärkte das solide Wachstum der Konsumausgaben weiter unterstützen könnten.
  • Mit Ausnahme einer kleinen Handvoll US-Aktien sind die Bewertungen globaler Aktien relativ fair. Wichtig ist, dass die Gewinnschätzungen steigen, insbesondere ausserhalb der rohstoffgebundenen Sektoren.
  • Nach dem Bankenstress und den verzögerten Auswirkungen der weltweit signifikanten geldpolitischen Straffung seit Anfang 2022 bestehen nach wie vor Risiken für die globale Aktivität.

Anlageklasse

US-Aktien

OGesamt-/ relatives Signal

Hellgrün

Ansichten von UBS Asset Management

  • Wir bevorzugen den S&P 500 Equal-Weight-Index gegenüber dem Market Cap-Index, wo sich die Bewertungen im unteren Quintil ihrer 10-jährigen Spanne bewegen.
  • Auf Sektorebene haben die Gewinnkorrekturen eine solide Breite gezeigt, was unserer Meinung nach zu einer weiteren Verbesserung der Performance im US-Aktienmarkt führen wird.
  • Auf Market-Cap-Ebene waren US-Aktien lange Zeit relativ teuer und würden wahrscheinlich unterdurchschnittlich abschneiden, wenn die Wirtschaft ausserhalb der USA wieder etwas an Dynamik gewinnt.

Anlageklasse

Aktien aus Industrieländern ausserhalb der USA

OGesamt-/ relatives Signal

Grau

Ansichten von UBS Asset Management

  • Aktien von Industrieländern ausserhalb der USA sind attraktiv bewertet, aber auch sehr zyklisch. Auf den Aktienmärkten der Industrieländer gibt es aufgrund von unterschiedlichen innenpolitischen Haltungen und dem Grad der Anfälligkeit für externe Gegenwinden deutliche Unterschiede.
  • Umfangreiche Verbesserungen bei den Programmen für die Aktionärsrendite haben die Attraktivität japanischer Aktien gesteigert. Die Konjunkturdaten in Japan sind ebenfalls positiver als in den meisten anderen Regionen, und das Land profitiert von Unternehmen, die ihre Lieferketten aus China verlagern, insbesondere im Bereich der Halbleiterproduktion.
  • Für europäische Aktien sind die Bewertungen und Gewinne nach wie vor relativ günstig. Europa ist jedoch anfälliger für die globale Verlangsamung der Aktivität im verarbeitenden Gewerbe. Darüber hinaus setzt sich die EZB dafür ein, die Leitzinsen deutlich in den restriktiven Bereich zu bringen, was den Anstieg der Bewertungskennzahlen und die

Anlageklasse

Schwellenländeraktien (ohne China)

OGesamt-/ relatives Signal

Hellgrün

Ansichten von UBS Asset Management

  • BIm Grossen und Ganzen haben Aktien aus Schwellenländern sowohl eine Abwertung als auch einen grösseren Rückgang der Gewinnaussichten verzeichnet als Aktien aus Industrieländern. Dies begrenzt unserer Ansicht nach das Potenzial für eine relative Underperformance gegenüber globalen Aktien.
  • Angesichts der steigenden Endnachfrage in den Industrieländern rechnen wir mit einer Verbesserung des globalen Fertigungszyklus. Die Ausgaben im Zusammenhang mit KI könnten Halbleiterexporteure in Asien unterstützen

Anlageklasse

Chinesische Aktien

OGesamt-/ relatives Signal

Grau

Ansichten von UBS Asset Management

  • Die Erholung der chinesischen Wirtschaft verliert an Zugkraft. Der Konsumimpuls nach der Wiedereröffnung wird durch die anhaltende Schwäche im Immobiliensektor ausgeglichen, der einen wesentlichen Teil der Wirtschaft ausmacht.
  • Obwohl sich die chinesische Politik in eine wachstumsfördernde Richtung gewandt hat (Abschaffung der Null-COVID-Massnahmen, mehr Unterstützung für den Immobiliensektor und das Ende der Regulierungskampagne gegen Internet-Plattform-Unternehmen), könnte zusätzliche politische Unterstützung für die industrielle Aktivität sowie den Verbraucher- und Wohnimmobilienmarkt erforderlich sein, um die Stimmung zu verbessern und zur Wachstumsdynamik zurückzukehren.
  • Wir behalten die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China aufmerksam im Auge, insbesondere im Zusammenhang mit Halbleitern, und ebenso die chinesischen Beziehung zu Russland, da sie mit langfristigen Risiken sowohl für die operative Performance als auch für die Bewertungen verbunden sind.

Anlageklasse

Globale Duration

OGesamt-/ relatives Signal

Grau

Ansichten von UBS Asset Management

  • In ausgewogenen Portfolios spielen langfristige Anleihen eine wichtige Rolle bei der Absicherung gegen Abwärtsrisiken im Konjunkturzyklus. Die Renditen sollten volatil sein und sich in der Bandbreite bewegen, da robuste Arbeitsmarktdaten und robuste Volkswirtschaften der Tatsache gegenüberstehen, dass die Straffungszyklen der Zentralbanken weit fortgeschritten sind und die Disinflation endlich einsetzt.
  • Die Verpflichtung der Zentralbanken, die Geldpolitik im restriktiven Bereich zu halten und ihre Zurückhaltung gegenüber einem Kurswechsel bei einer über dem Zielwert liegenden Inflation dürfte die Renditekurven relativ flach halten, bis ein Rückgang der Wirtschaftsaktivität bevorsteht.

Anlageklasse

US-Anleihen

OGesamt-/ relatives Signal

Grau

Ansichten von UBS Asset Management

  • Die US-Notenbank könnte kurz vor einer hinreichend restriktiven Geldpolitik stehen und plant, die Geldpolitik so lang zu verengen, bis sich die an den Arbeitsmarkt gebundene Inflation im Dienstleistungssektor deutlich verlangsamt. Die weitere Straffung der Geldpolitik dürfte sehr allmählich erfolgen und von der nach wie vor starken Aktivität abhängen. Die Wahrscheinlichkeit einer Lockerung im Jahr 2023 ist unserer Ansicht nach gering.
  • Wir sind bei den TIPs untergewichtet, da die Inflation sinkt und die Wirtschaft robust bleibt, sodass die Realrenditen nach oben gedrückt werden.
  • US-Treasuries bleiben jedoch nach wie vor der weltweit wichtigste Zufluchtshafen. Sollten wir im Hinblick auf die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft falsch liegen, hat die Fed den nötigen Spielraum, um die Geldpolitik über Zinssenkungen zu lockern, und dann werden die globalen Anleger natürlich auf US-Staatsanleihen setzen.

Anlageklasse

Anleihen aus Industrieländern ohne USA

OGesamt-/ relatives Signal


Grau

Ansichten von UBS Asset Management

  • Die Europäische Zentralbank ist entschlossen, eine ausreichende geldpolitische Straffung durchzuführen, um die Inflation auf ihr Ziel zu senken, auch wenn sich dadurch das Wachstum auf dem gesamten Kontinent, einschliesslich in den Kernländern, abschwächt. Die Leitzinsen werden weiter steigen, da EZB-Vertreter davon ausgehen, dass das starke nominale Lohnwachstum in Verbindung mit einer niedrigen Produktivität dazu führt, dass die Inflation längerfristig und hartnäckig über dem Zielniveau verbleibt.
  • Die Bank of England hat eingeräumt, dass die bisherige Straffung der Geldpolitik die Expansion wahrscheinlich nicht massgeblich unterbinden dürfte und dass die Inflationsrisiken steigen. Der jüngste Anstieg des Ausmasses bei den Zinserhöhungen deutet darauf hin, dass die Bank of England bereit ist, energischer zu handeln, um dem hohen Lohnwachstum und der Inflation entgegenzuwirken, was dazu beitragen dürfte, die Inflationserwartungen einzudämmen.
  • Mit ihrem Schritt zur Erweiterung ihrer Kontrolle über die Bandbreite der Renditekurve hat sich die Bank of Japan unserer Ansicht deutlich in Richtung einer geldpolitischen Straffung bewegt. Wir glauben, dass die Geldpolitik angesichts des sich verbessernden Lohnwachstums und einer über den Erwartungen liegenden Inflation wahrscheinlich weiter angepasst wird.

Anlageklasse

US-IG-Unternehmensanleihen

OGesamt-/ relatives Signal

Hellgrün

Ansichten von UBS Asset Management

  • Angesichts der flachen Renditekurve von Unternehmensanleihen und der erheblichen Ertragschancen halten wir kurzfristigere Investment-Grade-Anleihen für besonders attraktiv. Diese Einschätzung deckt sich mit unserer Ansicht, dass die Risiken für das Wachstum zwar gestiegen sind, die Wirtschaft aber kurzfristig robust bleiben wird.

Anlageklasse

US-HY-Unternehmensanleihen

OGesamt-/ relatives Signal

Grau

Ansichten von UBS Asset Management

  • Da wir der Ansicht sind, dass die kurzfristigen makroökonomischen Risiken relativ gering sind und die technischen Faktoren nach wie vor stark sind, bieten High-Yield-Anleihen eine solide Gesamtrendite, während der Index 8,5 % bietet.
  • Da die Spreads im Vergleich zu Staatsanleihen und Investment-Grade-Anleihen ziemlich eng sind, sind High-Yield-Anleihen in erster Linie eine Carry-Anlage anstelle einer Chance auf Wertsteigerung. Wir behalten die steigenden Ausfallquoten und Frühindikatoren genau im Auge, während wir unsere Positionierung steuern.

Anlageklasse

ESchwellenländeranleihen
in US-Dollar
in Landeswährung

OGesamt-/ relatives Signal

 

Hellgrün

Grau

Ansichten von UBS Asset Management

  • Unsere Beurteilung der auf US-Dollar lautenden Schwellenländeranleihen ist aufgrund der Carry-Chancen, der sinkenden Zinsvolatilität und der niedrigen Ausfallraten positiv.
  • Schwellenländeranleihen in Landeswährung weisen gegenüber US-Staatsanleihen im Rückblick auf die letzten fünf Jahre keine sehr attraktiven Carry-Vorteile auf, und obwohl es in Lateinamerika ein paar attraktive Durationschancen gibt, ist dies für die europäischen und asiatischen Märkte nicht der Fall.
  • Asiatische Unternehmensanleihen sind nicht besonders attraktiv, da die Bewertungen in etwa fair sind und die Risiken im Zusammenhang mit dem chinesischen Immobilienmarkt immer noch erhöht sind.

Anlageklasse

Chinesische Staatsanleihen

OGesamt-/ relatives Signal

Grau

Ansichten von UBS Asset Management

  • Chinesische Anleihen haben sich von einem High Yield-Titel unter den grossen Volkswirtschaften zu einem Low Yield-Titel entwickelt, sodass die Attraktivität von Staatsanleihen etwas nachgelassen hat.
  • Die Attraktivität chinesischer Staatsanleihen wird jedoch von ihren defensiven Eigenschaften gestützt, die ein Grossteil des EM-Universums nicht in dieser Form bieten, sowie von ihrem niedrigen Beta im Vergleich zu den globalen Anleiheindizes.

Anlageklasse

Währung

OGesamt-/ relatives Signal

 

Ansichten von UBS Asset Management

  • Wir sind in ein Umfeld übergegangen, in dem sich der USD unserer Meinung nach in einer bestimmten Bandbreite bewegt. Der Abwärtsdruck auf einen am Ende des Straffungszyklus der Fed überbewerteten US-Dollar wird das Aufwärtspotenzial begrenzen, wenn keine globale Rezession eintritt, was nicht unser Basisszenario ist. Die Abwertung des US-Dollars könnte jedoch durch die relative Outperformance des US-Wirtschaftswachstums gegenüber anderen wichtigen Regionen und dem attraktiven Carry von US-Dollar-Positionen im Vergleich zu anderen G10-Währungen begrenzt werden. Der japanische Yen ist aufgrund der günstigen Bewertungen, der Verengung der Bank of Japan und der Absicherungseigenschaften unsere bevorzugte Währung. Einige Schwellenländerwährungen, wie der mexikanische Peso, dürften dank des attraktiven Carry besser abschneiden als ausgewählte G10-Währungen wie der chinesische Yuan oder der neuseeländische Dollar.

Quelle: Macro Asset Allocation Strategy Team von UBS Asset Management Investment Solutions per 30. Juni 2023. Die Einschätzungen beziehen sich auf einen Anlagehorizont von 3 bis 12 Monaten. Sie stellen nicht zwangsläufig die tatsächliche Portfoliopositionierung dar und können sich ändern.

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