Private Vorsorge optimieren: Die richtige Strategie wählen
Ein unbeschwerter Ruhestand ist nur mit einer privaten Altersvorsorge möglich. Erfahren Sie, wie Sie mit gezielten Massnahmen Ihre Zukunft finanziell absichern können.
Inhalt:
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- Künftige Pensionierte werden weniger Rente erhalten. Die private Altersvorsorge wird daher immer wichtiger.
- Vorsorgelücken wirken sich negativ auf das Einkommen nach der Pensionierung aus. Wer sie erkennt und schliesst, kann den Ruhestand geniessen.
- Mit der passenden Strategie kann man als junger wie als älterer Mensch privat für den Ruhestand vorsorgen.
- Wer privat für den Ruhestand vorsorgt, kann Steuern sparen.
- Zum Fazit
Einen sorgenfreien Ruhestand wünscht sich jeder. Jedoch sollte man sich nicht allein auf die Rente von Staat und beruflicher Vorsorge verlassen. Denn wie in vielen anderen Ländern macht sich der demografische Wandel auch in der Schweiz bemerkbar. Eine höhere Lebenserwartung und eine sinkende Geburtenrate haben zu einer Überalterung der Bevölkerung geführt und damit auch das Rentensystem vor grosse Herausforderungen gestellt. Mit einer privaten Altersvorsorge lassen sich zusätzliche Einkünfte erzielen und finanzielle Engpässe im Alter vermeiden.
Das schweizerische Rentensystem steht unter Druck: Die Renten müssen aufgrund der höheren Lebenserwartung länger ausbezahlt werden und das angesparte Altersguthaben einer Person muss für einen längeren Zeitraum ausreichen. Auch die Zinsentwicklung wirkt sich negativ auf das Alterskapital aus. Ausserdem müssen immer weniger Erwerbstätige für die AHV von immer mehr Rentnerinnen und Rentnern aufkommen.
Wer in Zukunft in den Ruhestand geht, wird sich auf eine geringere Rente einstellen müssen. Umso wichtiger ist es, privat vorzusorgen, um die finanzielle Flexibilität im Alter zu sichern. Rund 60 Prozent der Arbeitnehmenden zahlen deshalb bereits regelmässig in die dritte Säule ein.
Das Schweizer Vorsorgesystem beruht auf drei Säulen. Die staatliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung (AHV/IV) bildet die erste Säule und sorgt dafür, dass das Existenzminimum im Alter gesichert ist. Versichert sind grundsätzlich alle in der Schweiz wohnhaften oder erwerbstätigen Personen. Bei Arbeitnehmenden werden die Beiträge direkt vom Lohn abgezogen . Nichterwerbstätige leisten einen jährlichen Mindestbeitrag.
Die zweite Säule, auch Pensionskasse genannt, basiert auf dem Gesetz über die berufliche Vorsorge (BVG). Sie ergänzt die Leistungen der ersten Säule. Arbeitnehmende mit einem AHV-pflichtigen Jahreslohn von mehr als CHF 22 050 (Stand 2024) sind obligatorisch in einer Pensionskasse versichert.
In der dritten Säule können Sie freiwillig privat vorsorgen, um Einkommenslücken im Alter zu schliessen. Warum ist das wichtig? Die freiwillige private Altersvorsorge dient der Sicherung des gewohnten Lebensstandards nach der Pensionierung, da die Leistungen aus der ersten und der zweiten Säule dazu in der Regel nicht ausreichen. Sogar wer während seiner gesamten beruflichen Laufbahn durchgehend in die AHV einbezahlt hat und darüber hinaus immer über den Arbeitgeber in einer Pensionskasse versichert war, kann nach der Pensionierung nur mit rund 60 Prozent des letzten Erwerbseinkommens rechnen. Zur individuellen Ergänzung der Leistungen aus AHV und Pensionskasse ist deshalb die dritte Säule unerlässlich.
In der dritten Säule wird zwischen der gebundenen Vorsorge (Säule 3a), für die es vom Staat Steuererleichterungen gibt, und der ungebundenen Vorsorge (Säule 3b), die nicht staatlich gefördert wird, unterschieden.
Eine Vorsorgelücke liegt vor, wenn die Leistungen aus AHV und Pensionskasse nicht ausreichen, um den gewohnten Lebensstil im Alter weiterzuführen. Wer den Ruhestand unbeschwert geniessen möchte, sollte Lücken in der Vorsorge frühzeitig erkennen.
Häufige Ursachen für Vorsorge- oder Beitragslücken können sein:
- Teilzeitarbeit: Wenn Sie Teilzeit arbeiten, zahlen Sie weniger in die Pensionskasse ein und bekommen im Alter weniger Rente. Auch die AHV-Rente fällt aufgrund des tieferen Durchschnittseinkommens in der Regel tiefer aus als bei einer Vollzeitbeschäftigung.
- Fehlende Beitragsjahre: In Lebensphasen, in denen Sie keinen Lohn erhalten, zahlen Sie üblicherweise auch keine Beiträge an die AHV und die Pensionskasse. Der Grund dafür kann ein Auslandsaufenthalt oder ein Sabbatical sein. Aber auch Jahre, in denen Sie studiert oder sich um die Erziehung der Kinder gekümmert haben und keine AHV-Nichterwerbstätigenbeiträge geleistet wurden.
- Neuer Arbeitgeber: Ein Stellenwechsel hat in der Regel auch einen Wechsel der Pensionskasse zur Folge. Hier können weitere Lücken entstehen, sofern die Vorsorgeleistungen der neuen Pensionskasse schlechter sind.
- Frühpensionierung: Wer vorzeitig in den Ruhestand geht, zahlt weniger lange Geld ein und muss eine Kürzung der Jahresrente einkalkulieren.
- Hohes Einkommen: Es klingt paradox, aber je höher das Bruttoeinkommen, desto kleiner der Anteil, der über die obligatorischen Leistungen der ersten und der zweiten Säule abgedeckt wird.
- Scheidung: Auch eine Scheidung kann das Einkommen im Alter schmälern. In allen drei Säulen gibt es grundsätzlich einen Vorsorgeausgleich für die Zeit der Ehe. Insbesondere wenn einer der Ehegatten nicht oder nur Teilzeit gearbeitet hat, kann dies zu Vorsorgelücken führen.
Wie viel Geld kann ich über die Jahre in der Säule 3a ansparen?
Vorsorgen lohnt sich – auch bei kleineren Beträgen. Und je früher Sie mit Ihrer Säule 3a beginnen, desto komfortabler ist das Resultat. Berechnen Sie hier, welcher Betrag über die Jahre zusammenkommen kann.
Grundsätzlich gilt: Je früher Sie mit dem Aufbau der Altersvorsorge beginnen, desto weniger Geld müssen Sie jährlich zur Seite legen. Überprüfen Sie Ihre finanzielle Situation spätestens zehn Jahre vor der Pensionierung – besser noch früher. Auch zwischen 50 und 55 Jahren bleibt noch genügend Zeit, um Optimierungen in der Altersvorsorge vorzunehmen. Das können Sie tun:
Wissenswert
Während Säule-3a-Konten spätestens bei der Pensionierung aufgelöst werden müssen, können Anlagefonds weitergeführt und in ein Wertschriftendepot übertragen werden. Damit haben Sie eine grössere Sicherheit bei Marktschwankungen, da Sie für den Verkauf an keinen Zeitpunkt gebunden sind.
Schon während des Erwerbslebens lohnt sich die Einzahlung in die Säule 3a. Ihre Beiträge können Sie nämlich jedes Jahr vom steuerbaren Einkommen abziehen. Zudem ist Ihr Vorsorgeguthaben bis zur Auszahlung vermögenssteuerfrei. Die Höhe der Einzahlungen ist gesetzlich begrenzt und wird von Jahr zu Jahr neu festgelegt.
Steuervorteile ergeben sich übrigens auch durch freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse. Wie bei den Einzahlungen in die Säule 3a kann der Betrag vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Interessant ist ebenfalls, dass das Guthaben nicht als Vermögen versteuert werden muss und dass die Zinsen auf dem Guthaben nicht zum steuerbaren Einkommen gehören . Bei grösseren Beträgen empfiehlt es sich grundsätzlich, die Einzahlungen über mehrere Jahre zu verteilen, da so die Steuerersparnis grösser ist . Und wie erwähnt muss die dreijährige Sperrfrist nach Einkäufen berücksichtigt werden.
Wie viel Steuern sind bei der Säule 3a bei der Auszahlung fällig?
Bei der Auszahlung wird Ihr Guthaben in der Säule 3a separat von Ihrem Einkommen zu einem reduzierten Tarif besteuert. Finden Sie heraus, wie viel Steuern Sie zahlen müssen.
Wissenswert
Wichtig: Das Geld in der Säule 3a ist zwar gebunden, steht Ihnen aber zur Verfügung, wenn Sie sich selbstständig machen, auswandern oder Wohneigentum erwerben möchten.
Die private Altersvorsorge ist ein wichtiger Baustein in der Finanzstrategie für den Ruhestand. Je früher Sie mit dem Vermögensaufbau beginnen, umso individueller können Sie planen: Ab wann soll der Ruhestand im Idealfall beginnen? Wie viel können oder möchten Sie sparen? Wie soll das Geld angelegt werden? Eine Ergänzung der staatlich geförderten Säule 3a mit der ungebundenen Vorsorge in der Säule 3b ist je nach Ihren individuellen Möglichkeiten eine sinnvolle Lösung, um Einkommenslücken nach der Pensionierung zu vermeiden.
Disclaimer
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