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Die Schweiz hat die sichersten Banknoten – und die schönsten. Welches sind die verschwiegenen Firmen hinter dem Erfolgsgeheimnis?
Geahnt haben wir es, jetzt ist es offiziell: Die neue 50er-Note ist der schönste Geldschein der Welt. Das jedenfalls hat die International Bank Note Society (IBNS) kürzlich bekanntgegeben. Die Schweizer Banknote hat sich damit gegen rund 60 Scheine aus anderen Ländern durchgesetzt.
Doch das Papierfabrikat ist nicht nur schön, sondern auch sehr sicher. Laut der Schweizerischen Nationalbank (SNB) setzt die neue Notenserie in Sachen Sicherheit ebenfalls neue Massstäbe.
Das haben wir nicht zuletzt Schweizer Firmen zu verdanken, bei denen Qualität, Sicherheit, Genauigkeit und Verschwiegenheit die obersten Gebote sind.
Kein Wunder, beliefern diese Unternehmen nicht nur die Schweiz. Egal, in welches Land man reist: Die Chancen sind gross, dass im lokalen Geld viel Schweizer Qualität drinsteckt.
In drei Schweizer Unternehmen wird täglich an dem Papier gearbeitet, aus dem Träume – und manchmal Albträume – entstehen. 80 Prozent der Produktion gehen ins Ausland: nach Europa, Lateinamerika, Afrika und Asien.
Landqart liefert das Papier
Die Landqart AG ist keine gewöhnliche Papierfabrik. Ob Schweizer Banknoten, Euroscheine oder Währungen aus 50 weiteren Ländern: Sie alle werden auf Papier gedruckt, das in Landquart im Bündnerland hergestellt wird. Banknoten enthalten eine Vielzahl an Sicherheitsmerkmalen, wovon einige bereits während der Papierherstellung eingebracht werden. Die bekanntesten Merkmale sind das klassische Wasserzeichen und der Sicherheitsfaden. Das hauseigene Spezialpapier Durasafe, das für die neuen Schweizer Banknoten verwendet wird, genügt den höchsten Sicherheitsanforderungen. Es setzt sich aus zwei Papierlagen und einem transparenten Kern aus Polymer zusammen. Dies ermöglicht es, auf allen Ebenen Sicherheitsmerkmale und Farben zu verwenden. Ausserdem wird die Note durch diesen Aufbau nicht als Plastikgeld wahrgenommen.
SICPA mischt die Farbe
Auch für die Herstellung der Druckfarbe braucht es das Know-how von Schweizer Ingenieuren und Technikern. Die Firma SICPA hat ihren Sitz in Prilly bei Lausanne. Sie wurde vor mehr als 90 Jahren vom Drogisten Maurice Amon gegründet – das erste Hauptprodukt war ein spezielles Melkfett. Heute haben Menschen in vielen Ländern täglich Kontakt mit Produkten der Spezialfarbmischer. SICPA ist heute Weltmarktführerin bei Sicherheitsdruckfarben und integrierten Sicherheitslösungen für Banknoten und Wertdokumente. Die Farben müssen gegen verschiedenste Chemikalien resistent sein sowie verschiedene äussere Einwirkungen wie Sonnenstrahlung und Waschvorgänge möglichst unbeschadet überstehen. Deshalb tüfteln in SICPA-Laboratorien 150 Wissenschaftler an hochgeheimen Farbrezepturen, die den Fälschern das Leben erschweren. Die von SICPA entwickelte OVI-Farbe wechselt je nach Blickwinkel den Farbton. Damit dieses Wissen exklusiv bleibt, hat das Unternehmen verschiedenste Patente angemeldet.
Orell Füssli druckt die Geldscheine
Die rund 430 Millionen Schweizer Banknoten, die derzeit im Umlauf sind, wurden allesamt bei Orell Füssli in Zürich gedruckt. Die Firma stellt seit 1911 Schweizer Banknoten im Auftrag der SNB her. Zugleich produziert man in Zürich Noten für andere Staaten, dementsprechend hoch sind die Sicherheitsanforderungen an das Unternehmen. Neben Banknoten bedruckt Orell Füssli auch Ausweise und Wertdokumente. In den 1970er-Jahren entschied die Nationalbank, die Banknoten ausschliesslich in der Schweiz, bei Orell Füssli, drucken zu lassen. Seit dieser Zeit besitzt die SNB einen grösseren Anteil der Aktien des börsenkotierten Unternehmens. Es bleibt für alle Partner ein sicheres Geschäft.
Papier bleibt gefragt
Obgleich der bargeldlose Zahlungsverkehr rasant zulegt und Plastikarten an Bedeutung gewinnen, erfreuen sich die Banknoten weiterhin grosser Beliebtheit. Sie gehören zu den wichtigsten Botschaftern eines Landes. Aber sie müssen auch einiges einstecken können: Jede Note geht durch unzählige Hände, soll dabei makellos frisch aussehen, fälschungssicher sein und darf in der Herstellung nicht viel kosten. Für die Schweiz liegt die Preisgrenze bei 30 bis 40 Rappen.
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