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Jetzt kommt Farbe ins Portemonnaie: Die neue rote 20-Franken-Note verblüfft mit einigen Überraschungen.
Welche Botschaft vermittelt die neue 20er-Note?
Rot steht für Leidenschaft, Liebe, Emotionen. Darum ist Rot die Grundfarbe der neuen 20-Franken-Note. Schliesslich soll diese unser Land von der «kreativen Seite» und als «Kulturschauplatz» zeigen. Auch Licht spielt deshalb eine wichtige Rolle für den Geldschein. Denn ohne Licht gäbe es weder Leben noch Energie. Als Motive hat die Designerin Manuela Pfrunder ein Prisma, das Festival del film Locarno, einen Schmetterling und einen Globus dargestellt. Insgesamt will die Nationalbank mit der neuen Notenserie das Thema «Die vielseitige Schweiz» reflektieren. Pro Note gibt es jeweils einen Hauptcharakter, der im Zentrum steht. Auf der 20er-Note wird dies das Licht sein.
Stimmt es, dass sich die neuen Banknoten sogar waschen lassen, ohne die Farbe zu verlieren?
Ja. Egal, ob Sie die Banknoten in der Wüste liegen lassen, in der Waschmaschine vergessen oder gar im Wasser kochen: Die Umwelteinflüsse können den Noten nichts anhaben, ihre Farben leuchten wie eh und je. Bei der Sicherheitsfarbe handelt es sich um ein Schweizer Qualitätsprodukt der Firma SICPA aus Prilly bei Lausanne. Weltweit sorgt sie bei acht von zehn Banknoten für die richtige Farbe.
Die «alten» 50er-Noten sind fast ganz aus dem Detailhandel verschwunden. Wie ist es möglich, Noten aus dem Umlauf zu ziehen?
Ab dem Tag, an dem die SNB eine neue Banknote ausgibt, stellt sie radikal um. An den Kassenstellen der Nationalbank in Bern und Zürich sowie bei ihren 14 Agenturen sind dann nur noch die neuen Noten erhältlich. Bei den Geldautomaten und an den Schaltern der Banken und der Post erfolgt die Ausgabe der neuen Banknoten jeweils einige Tage später. Nach und nach gelangen die alten Noten zurück zur SNB, die sie schliesslich vernichtet.
Verlieren alte, kaputte Noten an Wert?
Gleich zweimal: nein! Sie können sie weiterhin als Zahlungsmittel nutzen.
Und sogar alte, zerrissene Noten behalten ihren Wert. Bedingung ist allerdings, dass sie zu etwas mehr als der Hälfte erhalten sind. Derart malträtierte Noten darf man an einem Bankschalter gegen frische Scheine eintauschen. Die SNB beschäftigt einen «Notendoktor», der die malträtierten Noten säuberlich rekonstruiert und restauriert.
Welche Note erscheint als nächste – und wann?
Die Ausgabe der dritten Stückelung, der 10-Franken-Note, erfolgt laut SNB voraussichtlich im Herbst 2017.
Allerdings kam es bereits zu grossen Verzögerungen. Die 50er-Note kam fünfeinhalb Jahre später als ursprünglich angekündigt in Umlauf. Der Grund: technische Probleme mit dem Sicherheitspapier. Bis 2019 sollen alle Banknoten im Umlauf sein.
Von wem werden die Schweizer Banknoten gedruckt?
Die Firma Orell Füssli in Zürich stellt die Schweizer Banknoten im Auftrag der SNB her – und produziert auch Noten für andere Staaten. Der Druck von Banknoten ist künstlerisch und technisch komplex, entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Druckerei. In den 1970er-Jahren entschied die SNB, Banknoten ausschliesslich in der Schweiz, bei Orell Füssli, drucken zu lassen.
Wie sicher sind die Schweizer Banknoten?
Aus heutiger Sicht beurteilt: sehr sicher! Gemäss Experten verfügen wir über die weltweit fälschungssichersten Banknoten.
Was die neue Notenserie auszeichnet, ist die Kombination von komplexen Sicherheitsmerkmalen und anspruchsvoller Gestaltung. Der neue Geldschein weist über 15 Sicherheitsmerkmale wie Mikrotext, Wasserzeichen und Kippeffekt auf.
Welches Papier wird verwendet?
Es fragt sich, ob überhaupt noch von Papier gesprochen werden darf. Gedruckt werden die Noten auf einem Material, das die Landqart AG in Landquart herstellt. Das Spezialpapier namens Durasafe genügt den höchsten Sicherheitsanforderungen. Es setzt sich aus zwei Papierlagen und einem transparenten Kern aus Polymer zusammen. Dies ermöglicht es, auf allen Ebenen Sicherheitsmerkmale und Farben zu verwenden. Ausserdem wird die Note durch diesen Aufbau nicht als Plastikgeld wahrgenommen.
Was kostet die Produktion einer Banknote?
Unser neues Geld ist kostspielig. Die 50er-Note kostet neu 40 Rappen pro Stück – das sind 10 Rappen mehr als früher. Dafür sollte das Geld noch fälschungssicherer und länger haltbar sein.
Wie lange eine neue Note im Schnitt zirkuliert, kann die SNB noch nicht sagen. Die aktuelle 20er-Note hat eine durchschnittliche Lebensdauer von einem Jahr, die alte 50er-Note zirkulierte rund eineinhalb Jahre. Über sechs Jahre alt wird hingegen eine 1000-Franken-Note, da sie in dieser Zeit durch viel weniger Hände geht.
Warum sind die Scheine der neuen Banknotenserie kleiner?
Geräte wie Bank- und Ticketautomaten werden immer kompakter. Die Banknoten gehen also mit der Zeit: Sie werden kürzer und schmaler. So lassen sie sich auch besser im Portemonnaie verstauen, und es kommt zu weniger Beschädigungen. Die 20er-Note ist nur geringfügig kürzer, nämlich 130 statt 137 Millimeter. Die neue 1000er-Note hingegen schrumpft deutlich: Statt 181 misst sie nur noch 158 Millimeter.
Stimmt es, dass sich die Banknoten nicht mehr ausdrucken oder kopieren lassen?
Jein. Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop sperren die Bearbeitung von Bildern der neuen Schweizer Banknoten. Und auf vielen Druckern und Scannern ist es nicht mehr möglich, sie zu kopieren. Allerdings enthalten nicht alle Geräte diesen Kopierschutz. Verantwortlich dafür ist ein Programm der Central Bank Counterfeit Deterrence Group (CBCDG), einer internationalen Arbeitsgruppe der Notenbanken zur Fälschungsbekämpfung.
Das Wiedergeben und Kopieren von Banknoten ist von Gesetzes wegen verboten – aber nur, wenn so die Gefahr einer Verwechslung mit der Originalnote aufkommen könnte.
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