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Am 13. März kommen die neuen 1000-Franken-Noten in Umlauf. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie uns auch in die Hände gelangen.
«Ich muss kurz Rücksprache mit der Chefin halten», so der Kellner eines Zürcher Restaurants, das nur wenige Schritte von der Nationalbank entfernt ist, als eine Kundin mit einem violetten Geldschein bezahlen will. Die Kundin hat Glück: Ihre 1000-Franken-Note wird akzeptiert.
Die Frau zählt zu einer Minderheit: Bloss 40 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung ist in den letzten zwei Jahren überhaupt eine 1000er-Note in die Finger gekommen, wie eine Umfrage der Nationalbank zeigt. Das liegt wohl daran, dass die grossen Banknoten für kleine Ausgaben im Alltag eher unpraktisch sind.
Zwar lässt die Nationalbank die grössten Schweizer Banknoten in der kleinsten Stückzahl drucken. Trotzdem machen sie fast 62 Prozent des Notenumlaufs von insgesamt 72 Milliarden Franken aus. Viele Menschen verwenden die 1000-Franken-Noten nicht fürs Shopping, sondern horten sie zu Hause oder gar im Banktresor als Wertaufbewahrungsmittel. Je tiefer sich die Zinsen bewegen, desto eher geht diese Strategie auf. Und als äusserst wertvolle Banknoten eignen sich die 1000-Franken-Noten besonders gut dafür. Noch wertvoller sind lediglich der 10 000-Brunei-Dollar-Schein und die 10 000-Singapur-Dollar-Note. Letztere wird seit 2014 aber nicht mehr gedruckt.
Hingegen ist die Hollywood-mässige Vorstellung falsch, mit einem Koffer voller 1000-Franken-Noten könne man einfach Geldwäscherei betreiben. Erstens ist dafür der Franken-Währungsraum zu klein, zweitens sind die Noten zu auffällig. Die Meldestelle für Geldwäscherei verfüge über keine Hinweise, dass die hohen Bargeldstückelungen zu kriminellen Zwecken entfremdet würden, heisst es beim Bundesamt für Polizei (Fedpol).
Was ist speziell an der neuen 1000-Franken-Note, die am 13. März 2019 in Umlauf kommt? Wie die anderen Geldscheine der neuen Banknotenserie ist sie im Vergleich zu ihren Vorgängern geschrumpft und verzichtet auf die Porträts kluger Köpfe. Dafür rückt sie die «kommunikative Seite» der Schweiz in das beste Licht. Das zentrale Element der 1000er-Note ist die Darstellung der Sprache. Eines aber ist gleich geblieben: Die violetten Farbtöne dominieren wie schon beim Vorgänger.
Erhältlich sind die neuen «Ameisen» nicht nur an Bankschaltern, sondern auch an immer mehr Bankomaten. Ihr Spitzname stammt übrigens von der vorletzten 1000-Franken-Note, welche die Nationalbank ab 1978 herausgegeben hat: Sie stellte den Psychiater, Neurologen und Insektenkundler Auguste Forel dar. Und passend dazu auf der Rückseite drei verschiedene Ameisen.
Ist unsere neue Notenserie nun endlich komplett? Nein, ausgerechnet jene Banknote fehlt noch, die am weitesten verbreitet ist und wohl auch in Restaurants am häufigsten in der Kasse landet – die 100-Franken-Note. Sie wird ebenfalls noch dieses Jahr erscheinen. Und vielleicht halten Sie sie sogar vor dem neuen 1000er in den Händen.
Weil nur wenige Menschen die 1000er-Noten ins Portemonnaie stecken, haben die Geldscheine eine überdurchschnittlich hohe Lebenserwartung von über zehn Jahren. Ab und zu kommen aber alle Banknoten «nach Hause» zur Nationalbank. Dort unterzieht sie der Sortierautomat einem rigorosen Check. Knapp ein Drittel der Noten wird danach vernichtet, derzeit wegen der Umstellung auf die neue Notenserie sind es sogar etwas mehr. Am Ende ihrer Tage ereilt alle Banknoten dasselbe Schicksal: Ein integrierter Schredder verschnippelt sie, presst sie und führt sie der Kehrichtverbrennungsanlage zu. Schweizer Banknoten haben etwa den gleichen Brennwert wie Papier. Insgesamt lassen sich damit immerhin acht Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizen. Und das sei gleich ökologisch, wie wenn man die Noten stattdessen kompostiert hätte, argumentiert die Nationalbank in ihrem Umweltbericht.
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