Bild: UBS

Dividenden auf einen Blick:

  • Dividenden beteiligen Aktionärinnen und Aktionäre am Unternehmensgewinn
  • Über 80% der in der Schweiz gehandelten Firmen zahlen Dividenden aus
  • Dividenden gibt es auf einzelnen Aktien – bei Fonds spricht man von Ausschüttungen
  • Der April ist die Hochsaison im Schweizer Dividendenjahr
  • Konstanz und Wachstum sind wichtiger als eine einmalig hohe Dividendenrendite

Was ist eine Dividende?

Mit einer Dividende beteiligt eine Aktiengesellschaft ihre Aktionärinnen und Aktionäre am Unternehmensgewinn. Aus Sicht des Aktionariats ist die Dividende Einkommen, aus derjenigen des Unternehmens eine Gewinnverwendung. Aktien von Unternehmen, die regelmässig gute Dividenden ausschütten, werden in der Finanzwelt als Dividendentitel bezeichnet. Reguläre Dividenden werden auf Stammaktien ausgeschüttet, erhöhte auf Vorzugsaktien. Stammaktien sind verbunden mit dem Stimmrecht, Vorzugsaktien nicht; Letztere sind heute eher selten geworden. Rund die Hälfte der Gesamtrendite des Swiss Performance Index (SPI) fiel historisch betrachtet auf Dividenden, die andere Hälfte auf Aktienkursgewinne.

Welche Firmen schütten Dividenden aus?

Über 80 Prozent der an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gehandelten Firmen zahlen regelmässig Dividenden aus. Wenn eine Aktiengesellschaft keine Dividende bezahlt, gibt es dafür in der Regel zwei Gründe:

  • Wachstumsfirmen, vielfach aus der IT-Branche, investieren häufig ihren Gewinn wieder zu 100 Prozent ins Unternehmen.
  • Firmen, die sich in einer finanziell herausfordernden Situation befinden, verzichten teilweise vollständig auf eine Ausschüttung oder sie fällt deutlich tiefer aus als in guten Geschäftsjahren.

Wie erfolgt der Kauf von Dividendentiteln?

Wer in Aktien oder andere Wertschriften investieren will, entscheidet zuerst, ob er oder sie das selber tun oder die Aufgabe an die Bank übertragen will. Wer es selber abwickelt, eröffnet am besten ein Wertschriftendepot. Dividendentitel gibt es einerseits als Aktien von einzelnen Firmen, andererseits kann man in Fonds (auch ETFs) investieren, die auf Dividendentitel ausgerichtet sind, und streut so die Risiken von Kurs- und Dividendenschwankungen von Anfang an auf eine grosse Zahl von Unternehmen. Die Dividenden, die aus Fonds resultieren, werden als Ausschüttungen bezeichnet.

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Worauf ist beim Kauf von Dividendentiteln besonders zu achten?

Die Dividendenrenditen, also das Verhältnis der Dividende zum Aktienkurs, lassen sich leicht ermitteln, doch für den langfristigen Anlageerfolg empfiehlt UBS folgende Kombination:

  • nachhaltige Dividendenausschüttung
  • überdurchschnittliches Dividendenwachstum
  • attraktives Renditeniveau

Titel, welche diesen Kriterien entsprechen, werden auch als hochwertige Dividendentitel oder «Dividendenperlen» bezeichnet.

Sagt die Dividende etwas über das Unternehmen aus?

Wachstumsfirmen, die keine Dividenden ausschütten, können durchaus einen hohen Unternehmenswert haben. Das zeigen die Beispiele Alphabet (Google) und Meta Platforms (ehemals Facebook). Wenn eine Firma ein langjähriges Dividendenwachstum aufweist, lässt das in aller Regel auf ein finanziell solides Unternehmen mit einem hohen Unternehmenswert schliessen. Auf der anderen Seite lassen sinkende Dividenden auf finanzielle Probleme des Unternehmens schliessen.

Was gefährdet die Dividendenrendite?

Abgesehen von einer Krisensituation in einem einzelnen Unternehmen kann ein globaler Konjunkteinbruch zu Gewinnrückgängen und in der Folge zu Dividendeneinbussen führen. Bei sehr starken Konjunktureinbrüchen kommt es auch vor, dass die staatlichen Finanzbehörden manchen Unternehmen zur Aussetzung von Dividendenzahlungen raten oder sie gar dazu verpflichten.

Auch deutliche Zinsanstiege gefährden die Dividendenhöhe. Der Grund dafür: Aktien mit hoher Dividendenrendite werden zu einem gewissen Grad als Alternative zu Anleihen betrachtet. Und diese gewinnen mit steigenden Zinsen an Attraktivität. Auf der anderen Seite sind steigende Zinsen in aller Regel mit einem Anstieg der Inflation verbunden. Dann haben Titel ohne Dividende aus Wachstumsbranchen meist noch stärker zu kämpfen.

Geopolitische Ereignisse wie die Invasion Russlands in der Ukraine können sich ebenfalls auf die Dividendenrendite auswirken. Sie dämpfen einerseits die Konjunktur. Andererseits können sie sich direkt auf die Rendite eines Unternehmens auswirken, wenn für dieses beispielsweise Exporte wegbrechen, der Rohstoff- oder Energiepreis eine zentrale Rolle spielt oder Lieferketten unterbrochen werden.

Wann werden Dividenden ausbezahlt?

Nach Abschluss des Geschäftsjahrs legt die Unternehmensleitung einen Vorschlag für die Höhe der Dividende pro Aktie fest. Verabschiedet wird dieser Vorschlag dann im Rahmen der Generalversammlung und kurz danach wird die Dividende ausbezahlt. Um in den Genuss der Dividende zu gelangen, muss die Anlegerin respektive der Anleger am Tag, wenn das Diviendenrecht an der Börse abgeht, das sogenannte Ex-Datum, in der Regel kurz nach der Generalversammlung, im Besitz der Aktie sein. Die Generalversammlungen finden jeweils zwischen Februar und spätestens Juli statt, wobei der Monat April in der Schweiz die Hochsaison im Dividendenjahr darstellt. In anderen Ländern, etwa in den USA, kennen Unternehmen auch eine vierteljährliche oder gar monatliche Dividendenausschüttung.

Mehr als Kapitalgewinn

Dividenden bestehen meist aus Geldbeträgen. Sie können aber auch in Form von weiteren Aktien ausbezahlt werden. Einzelne Firmen schütten einen Teil des Gewinns auch in Form von sogenannten Naturaldividenden aus. Das kann Schokolade sein, ein Kasten Bier, eine Uhr oder auch die Verpflegung an der Generalversammlung. Aus Unternehmenssicht ist das eine Massnahme zur stärkeren Bindung der Aktionärinnen und Aktionäre. Beim Investitionsentscheid sollten Naturaldividenden allerdings nicht im Vordergrund stehen. Häufig sind diese auch nur an die erste Aktie gebunden. Wer mehr Aktien besitzt, erhält dann trotzdem nur eine einzige Naturaldividende.

Gibt es steuerfreie Dividenden?

In Jahresberichten von Unternehmen ist häufig der Begriff «steuerfreie Dividende» zu lesen. Ganz korrekt ist er jedoch nicht. Denn damit sind steuerfreie Rückzahlungen von Kapitaleinlagereserven (KER) an das Aktionariat gemeint. Eine solche Reserve entsteht, wenn Käuferinnen und Käufer für eine Aktie mehr als den auf der Aktie aufgeführten Nennwert bezahlen. Da das Kapital eigentlich den Anteilseignern gehört, ist diese Rückzahlung in der Schweiz für die meisten Privatanlegerinnnen und -anleger steuerfrei. Die Dividende hingegen ist als Gewinnbeteiligung der Einkommenssteuer unterworfen. In aller Regel wird bei der Ausschüttung die Verrechnungssteuer vom Bruttobetrag direkt abgezogen. Die Verrechnungssteuer können Sie übrigens mittels Ihrer Steuererklärung zurückfordern.

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Beeinflussen Dividenden den Aktienkurs?

Ein eindeutiger Einfluss der Dividendenausschüttung auf den Aktienkurs ist nicht mit Sicherheit nachweisbar. Es gibt Investorinnen respektive Investoren, die kurz vor Ex-Datum (auch Ex-Tag, Englisch Ex-Dividend Date) Titel kaufen, um von den Dividenden zu profitieren, was zu einem überproportionalen Anstieg des Aktienkurses führen kann. Und der Kurs am Tag des Ex-Datums ist im Prinzip um die Höhe der Dividende reduziert, weil mit der Dividendenzahlung Unternehmenswert abfliesst. Doch da primär Angebot und Nachfrage den Aktienkurs bestimmen, spiegelt sich das nicht immer 1:1 in der Höhe des Kurses wieder.

Wie sollen Dividenden am besten verwendet werden?

Bei einer auf Rendite fokussierten Anlagestrategie werden Dividenden in aller Regel wieder investiert in Aktien, die ebenfalls Dividenden abwerfen. In der Anlagestrategie sind unter anderem auch die Aktienanteile und die Anteile der weiteren Anlagen festgelegt, sodass nach der Dividendensaison ein Rebalancing vorgenommen werden kann. Dabei prüft man, wie die ausbezahlten Dividenden am besten investiert werden, sodass die Anteile der verschiedenen Anlageklassen wieder der Strategie entsprechen. So sind die Chancen am grössten, dass das Vermögen diversifiziert angelegt ist und sich langfristig risikooptimiert vermehrt.