Gold kaufen: wertvolle Tipps rund ums Investieren
Gold steht seit Jahrtausenden für Wohlstand und Sicherheit. Verständlich, dass auch viele Anlegerinnen und Anleger von dessen Vorteilen profitieren möchten. Darauf kommt es beim Goldkauf und bei der Anlage in das Edelmetall an.
Inhalt:
Inhalt:
- Gold ist bei vielen Anlegerinnen und Anlegern beliebt, da es eine vergleichsweise hohe Wertstabilität verspricht.
- Gold kann direkt als Barren und Münzen oder indirekt als Fonds und Goldminenaktien erworben werden.
- Expertinnen und Experten empfehlen, nicht mehr als 5 bis 10 Prozent des Portfolios auf Gold zu stützen.
- Um die Echtheit von Barren oder Münzen zu gewährleisten, sollten Käuferinnen und Käufer Gold nur mit Zertifikat kaufen.
- Zum Fazit
Gold ist etwas Besonderes. Das schimmernde Edelmetall verbinden Menschen seit Jahrtausenden mit Reichtum, Macht und Ruhm. Auch heute ist Gold beliebt – in Form von Schmuck oder als Anlageobjekt. Wollen Sie als Anlegerin oder Anleger auf das wertvolle Edelmetall in Ihrem Portfolio setzen, sollten Sie einige Details beachten.
Das Edelmetall gilt seit jeher als verhältnismässig sichere Anlage, da sie trotz Preisschwankungen sehr wertbeständig ist. Der Goldpreis entwickelt sich häufig entgegengesetzt zu dem Aktienmarkt und den Zinsen. Damit dient die Goldanlage als eine Art Versicherung für Zeiten der Talfahrt an der Börse oder der Inflation. Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass der Goldwert von grossen globalen Krisen auf lange Sicht kaum betroffen ist oder eher profitiert. Das Edelmetall kann darum als Ergänzung des Portfolios für Sicherheit sorgen, wenn andere Anlageklassen ins Schwanken geraten.
Für die Anlage in Gold bieten sich Ihnen verschiedene Investitionsmöglichkeiten. Sie haben die Wahl zwischen direkten und indirekten Anlagen. Als direkte Anlage gilt dabei das Gold, das die Anlegerinnen und Anleger physisch erwerben, wie Goldbarren oder Münzen. Als indirekte Anlagen werden Formen bezeichnet, bei denen die Anlegerinnen und Anleger vom Goldkurs profitieren, aber das Edelmetall nicht unmittelbar besitzen. Hierzu zählen beispielsweise das Metallkonto, börsennotierte Wertpapiere oder Goldminenaktien.
Die indirekte Anlage sollte den Goldpreis immer möglichst genau abbilden und in den laufenden Kosten gering ausfallen. Anders als Fonds oder Aktien, die nicht an den Rohstoff gebunden sind, wirft Gold nämlich keine Rendite ab.
Vorteile Goldkauf | Vorteile Goldkauf | Nachteile Goldkauf | Nachteile Goldkauf |
---|---|---|---|
Vorteile Goldkauf | Gold ist relativ stabil und wertbeständig. | Nachteile Goldkauf | Gold bietet tendenziell eine tiefere langfristige Performance. |
Vorteile Goldkauf | Der Goldpreis steigt in Wirtschaftskrisen oft an. | Nachteile Goldkauf | Gold unterliegt einem Währungsrisiko, da es in US-Dollar gehandelt wird. |
Vorteile Goldkauf | Der physische Besitz von Barren oder Münzen bietet Sicherheit. | Nachteile Goldkauf | Gold wirft keine regelmässige Rendite wie Zinsen oder Dividenden ab. |
Vorteile Goldkauf | Gold kann langfristig als Schutz des Portfolios gegen Risiken hoher Inflation dienen. | Nachteile Goldkauf | Die Wertentwicklung hängt auch von unvorhersehbaren Faktoren wie Naturkatastrophen, Klimaeinflüssen, Förderkapazitäten oder politischen Unruhen ab. |
Alle Arten des Goldkaufs auf einen Blick
Goldbarren oder Münzen
Mit der physischen Anlageform sind Anlegerinnen und Anleger von einer Gegenseite wie einer Bank oder einem Zwischenhändler unabhängig. Jedoch benötigen Sie für die Aufbewahrung zum Schutz vor Diebstahl einen Safe oder gar ein Bankschliessfach – beides verursacht zusätzliche Kosten.
Metallkonto
Hier gelangt das Gold nicht in Ihren physischen Besitz. Das angelegte Geld entspricht lediglich dem Anspruch auf die Lieferung der entsprechenden Goldmenge. Der Vorteil besteht darin, dass die Lagerung entfällt und das Guthaben des Kontos bei Bedarf flexibel angepasst werden kann. Es fallen Kontogebühren an, nicht jedoch die Mehrwertsteuer.
Börsennotierte Wertpapiere (Indexfonds, ETF)
Spezielle Exchange Traded Funds (ETFs) und Indexfonds bilden den Kurs des Goldes möglichst genau ab und sind eine interessante Option für private Anlegerinnen und Anleger. Sie haben meist tiefe Kosten, weil sie nur automatisiert dem Goldpreis folgen und daher nicht aktiv geführt werden müssen. Auch das flexible Handeln mit dem Edelmetall ist hier problemlos möglich. Da das angelegte Vermögen als Sondervermögen gemäss Kollektivanlagengesetz gilt, ist das Geld auch gesichert, sollte beispielsweise die Bank in Konkurs gehen.
Goldminenaktien
Goldminenaktien bilden nicht den Goldkurs, sondern die Performance des Minenbetreibers ab. Diese Abhängigkeit vom Aktienmarkt führt dazu, dass die Anlageform – wie jede Aktie – eher stärkeren Schwankungen unterliegt.
Goldzertifikate
Die Zertifikate sind besonders flexibel. Anlegerinnen und Anleger haben dabei die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob sie auf einen steigenden Goldpreis in Form von sogenannten Long-Zertifikaten oder auf einen sinkenden Preis durch Short-Papiere setzen. Wer in Zertifikate investiert, erwirbt kein Gold, sondern lediglich Ansprüche gegenüber dem Emittenten des Zertifikats. Fällt dieser aus, kann das Kapital ganz oder teilweise verloren sein.
Im Grunde kann jede Anlegerin und jeder Anleger Gold kaufen. Das Edelmetall bietet zwar keine besonders hohe Performance, aber relativ viel Sicherheit. Expertinnen und Experten empfehlen in der Regel einen Anteil von 5 bis 10 Prozent. So können Sie Ihr Portfolio durch die Aufnahme von Gold als zusätzliche Anlageklasse breiter aufstellen, also diversifizieren.
Wo können Sie Gold kaufen?
Wo können Sie Gold kaufen?
Für Gold gibt es einen breiten Handel – sowohl analog als auch digital. Goldbarren oder Münzen werden überwiegend durch Fachhändler vertrieben, die sich auf das Edelmetall spezialisiert haben. Auch bei Banken können Sie Gold erwerben. Alle namhaften Anbieter für den direkten Goldkauf sind mittlerweile auch in den Onlinehandel eingestiegen und machen den Kauf dadurch noch bequemer.
ETFs, Aktien oder Fonds, die in Gold investieren, können Sie wie gewohnt bei Ihrer Bank oder einem Broker erwerben. Hier gelten dieselben Regelungen wie bei anderen Rohstofffonds oder vergleichbaren Aktien.
Der Goldhandel bietet schon von Natur aus Potenzial für Fälschungen. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, um diese Gefahr zu umgehen. Aktien und ETFs sind dabei am sichersten, weil sie den Regelungen der jeweiligen Märkte unterliegen.
Beim Kauf von Goldbarren oder Münzen sollten Sie immer darauf achten, dass Sie ein Zertifikat erhalten. Das garantiert nicht nur die Echtheit und die Qualität, sondern ist unerlässlich für den Wiederverkauf und die Nachverfolgung. Sogenannte LBMA-zertifizierte Hersteller unterziehen sich einem strengen Prüfverfahren. Die London Bullion Market Association ist der grösste ausserbörsliche Handelsplatz für physisches Gold. Hersteller, die hier ihr Gold anbieten wollen, werden alle drei Jahre aufs Neue begutachtet. Das LBMA-Zertifikat garantiert die Unverfälschtheit und die Qualität des Goldes und wird nicht als Siegel vergeben, sondern in Form einer ständig aktualisierten Liste veröffentlicht.
Auf Nummer sicher gehen Sie auch beim Goldkauf über Banken. Die Institute haben das Gold bereits geprüft und übernehmen hier den Schutz für die Kundinnen und Kunden.
Welche häufigen Fehler treten beim Goldkauf auf?
Welche häufigen Fehler treten beim Goldkauf auf?
Neben Fälschungen gibt es weitere mögliche Fallstricke für Anlegerinnen und Anleger, die es zu umgehen gilt.
Physisches Gold sollten Sie nicht in zu kleinen Stückelungen kaufen. Diese lassen sich unter Umständen nur schlecht wiederverkaufen. Zudem können die Herstellungskosten deutlich über dem tatsächlichen Goldpreis liegen.
Wichtig ist zudem, dass Sie das Währungsrisiko bei der Goldanlage mit berücksichtigen. Der Goldpreis ist immer an den US-Dollar gekoppelt. Sinkt dieser, steigt der Wert des Goldes. Umgekehrt fällt der Goldpreis, wenn der Dollar teurer wird.
Bei ETFs sollten Sie immer sichergehen, dass diese mit physischem Gold hinterlegt sind. Nur so haben Sie das Recht auf eine tatsächliche Auslieferung und die Anlegerschutzbestimmungen, die Sie vor einem Verlust bewahren. Im Gegensatz dazu kaufen synthetisch replizierende ETFs kein physisches Gold, sondern bilden dessen Preisentwicklung mit Finanzgeschäften (Swaps) nach.
Welche Steuern fallen beim Goldkauf in der Schweiz an?
Welche Steuern fallen beim Goldkauf in der Schweiz an?
Die direkte Anlage in Gold bietet steuerlich einen grossen Vorteil, denn im Regelfall ist physisches Gold nicht mehrwertsteuerpflichtig. Wie alle Vermögenswerte müssen Goldbarren und Münzen aber in der Steuererklärung deklariert werden. Um von der Mehrwertsteuer befreit zu sein, muss Barrengold mindestens eine Feinheit von 995/1000 aufweisen und Goldmünzen müssen staatlich geprägt worden sein. Der Verkauf ist steuerfrei, wenn das physische Gold mindestens ein Jahr in Ihrem Besitz war.
Bei der indirekten Anlageform in Gold-ETFs wirkt sich die Besonderheit steuerlich aus, dass sie keine laufenden Erträge abwerfen. Wo es keine Ausschüttungen gibt, fällt auch keine Einkommenssteuer an. Die Vermögenssteuer ist hingegen zu entrichten.
Welche wirtschaftlichen Faktoren beeinflussen den Goldpreis?
Welche wirtschaftlichen Faktoren beeinflussen den Goldpreis?
Wie sich der Preis des Goldes entwickelt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
- Zinsen: Steigen die Zinsen, drückt das in der Regel den Goldpreis. Anlegerinnen und Anleger investieren dann nämlich lieber in Anlageklassen wie Obligationen, die anders als Gold laufende Erträge abwerfen.
- Wechselkurs: Der in US-Dollar ausgewiesene Goldpreis reagiert auf Wechselkursveränderungen. Steigt der Kurs des Dollar, kann mit einer Einheit der US-Währung mehr Gold gekauft werden als vorher. Das bedeutet, dass Gold im Vergleich an Wert verloren hat. Entsprechend fällt der Goldpreis.
- Politische Weltlage: In Zeiten hoher Unsicherheit, etwa bei geopolitischen Konflikten, greifen Anlegerinnen und Anleger vermehrt zu Gold, dessen Preis dadurch steigt.
- Produktion und Nachfrage: Nicht zuletzt hängt der Preis davon ab, wie viel neues Gold auf den Markt kommt. Der Ausstoss der Minen schwankt zwar, ist aber weniger für das Auf und Ab des Goldpreises verantwortlich als die Nachfrageseite. Neben Investorinnen und Investoren bestimmen Zentralbanken, Industriebetriebe und vor allem Schmuckinteressierte, wie viel Gold nachgefragt wird
Gold kann eine sinnvolle Ergänzung in einem breit gestreuten Portfolio sein, da es verglichen mit anderen Anlageklassen wertbeständig ist und einen höheren Schutz gegen Inflation bietet. Insbesondere in Krisenzeiten ist es deshalb als Geldanlage beliebt.
Als Anlegerin oder Anleger sollten Sie sich bewusst sein, dass Gold gegenüber anderen Finanzprodukten auf dem Kapitalmarkt einige Besonderheiten aufweist – von den fehlenden laufenden Erträgen und der Abhängigkeit von Preisschwankungen über die verschiedenen Möglichkeiten der Anlage und der Aufbewahrung bis zur steuerlichen Behandlung. Mit der richtigen Strategie lässt sich Gold aber als wertvoller Teil des Portfolios integrieren.
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