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Sie haben Fragen zu den Hypothekarzinsen? Wir helfen Ihnen dabei. Hier finden Sie Wissen zu sämtlichen Aspekten des Themas.
Wir befinden uns mit dem aktuellen Leitzins von 0,50 Prozent in einem Umfeld einer leicht expansiven Geldpolitik. Die Periode von 2008 bis 2022 war von sinkenden und teilweise sogar negativen Leitzinsen geprägt, während 2023 die Leitzinsen bis auf 1,75 Prozent angestiegen sind.
Die Trendwende zu höheren Zinsen begann 2022 infolge steigender Inflation nach der Corona-Pandemie und aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine. Um die Inflation zu dämpfen, erhöhte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins fünf Mal, bis er im Juni 2023 bei 1,75 Prozent lag. Die Inflation sank im Jahr 2023 unter 2 Prozent, was dem von der SNB definierten Bereich der Preisstabilität entspricht. Dies ermöglichte der SNB, den Leitzins im Jahr 2024 vier Mal auf zuletzt 0,50 Prozent zu senken.
Als Leitzins bezeichnet man den Zinssatz, über welchen die Notenbanken das Verhalten der Geschäftsbanken beeinflussen. Denn auch die Banken müssen sich immer wieder Geld leihen. Die Höhe des Leitzinses wirkt sich damit massgeblich auf die Höhe der Hypothekarzinsen aus.
Stand 12.12.2024
Die Renditen von 10-jährigen Schweizer Staatsanleihen sind seit dem Beginn des Novembers deutlich gefallen. Ein trüber Ausblick der Unternehmen in der Eurozone und die Sorgen um Frankreichs Politik und Finanzen lasteten auf den Renditen. Donald Trumps Wahlsieg führte in den USA kurzfristig zu höheren Zinsen, hierzulande überwog aber die Angst vor höheren Zöllen und damit einhergehend einer schwächeren Konjunktur. Der Abwärtstrend bei den Renditen der Staatsanleihen widerspiegelte sich in den Hypothekarzinsen. Auch diese gaben über alle Laufzeiten hinweg deutlich nach.
Die aussenwirtschaftlichen Risiken waren neben der tiefen Inflation ein Grund für die Schweizerische Nationalbank (SNB), ihre Leitzinsen im Dezember weiter zu senken, und zwar um 50 Basispunkte auf ein Niveau von 0,50 Prozent. Auch im nächsten Jahr dürfte die Inflation auf einem tiefen Niveau bleiben, aufgrund tieferer Preise für Elektrizität und eines nachlassenden Inflationsdrucks bei den Mieten. Die Unsicherheiten, ob der Eurozone die Erholung gelingt, dürften uns ebenfalls weiter begleiten. Wir rechnen deshalb im nächsten Jahr mit einer weiteren Zinssenkung der SNB.
Der Kapitalmarkt erwartete bereits einen deutlichen Rückgang der SNB-Leitzinsen. Eine weitere Zinssenkung dürfte den Kapitalmarkt nicht überraschen und entsprechend keine grossen Veränderungen der Renditen mit sich bringen. Wir sehen deshalb kaum mehr Potenzial für tiefere Renditen von Schweizer Staatsanleihen in den nächsten Quartalen – Gleiches gilt für längerfristige Hypothekarzinsen. Hypothekarzinsen, die an den SARON gebunden sind, dürften mit einer weiteren SNB-Zinssenkung hingegen weiter fallen.
Die Zinsentwicklung unterliegt in ihrem Verlauf immer wieder stärkeren Schwankungen. Diese können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Der letzte Zinszyklus startete im Jahr 2022 und wurde von folgenden Ereignissen geprägt:
Zinssatz | 31.12.24 | 30.06.25 | 31.12.25 | 30.06.26 | 31.12.26 | ||||||
SARON | 0.50 | 0.25 | 0.25 | 0.27 | 0.35 | ||||||
Swap 3 Jahre | 0.20 | 0.14 | 0.15 | 0.19 | 0.31 | ||||||
Swap 5 Jahre | 0.25 | 0.25 | 0.25 | 0.28 | 0.39 | ||||||
Swap 10 Jahre | 0.38 | 0.39 | 0.40 | 0.43 | 0.54 |
Wie geht es weiter mit den Hypothekarzinsen?
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Die Inflation erreichte Ende 2022 und zu Beginn des Jahres 2023 ein Niveau von über 3 Prozent. Zu dieser Zeit stiegen gleichzeitig auch die Zinsen, was höhere Zinssätzen für Hypotheken zur Folge hatte. Denn allgemein gilt: Je höher der Zinssatz auf Anleihen, desto höher sind auch die Hypothekarzinsen.
Aktuell ist die Inflation unter 1 Prozent gefallen. Das hat der SNB erlaubt, die Leitzinsen deutlich zu senken, was sich auch in deutlich tieferen Hypothekarzinsen ausdrückt – sowohl am kurzen als auch am langen Ende der Zinskurve.
Wie hoch die Hypothekarzinsen in der Schweiz sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir geben Ihnen einen Überblick.
Trotz Grundkenntnissen über diese Faktoren ist es empfehlenswert, auf fundierte Analysen von Finanzinstituten zurückzugreifen.
Bei der Wahl der geeigneten Hypothekarstrategie gilt es, zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen.
Zu den wichtigsten Aspekten zählen:
Die aktuelle Zinssituation bestimmt die Ausgangslage und die Höhe Ihrer Hypothekarzinsen bei Abschluss einer Festhypothek. Mit einer SARON-Hypothek finanzieren Sie Ihr Eigenheim hingegen mit einem marktorientierten Zinssatz, der sich variabel an die Zinsentwicklung anpasst.
Die Zinserwartung hilft bei der Erstellung von Szenarien zur Höhe Ihrer künftigen finanziellen Belastung. Die unten aufgeführte Tabelle bietet einen ersten Anhaltspunkt, welche Hypothekarform sich beim aktuellen Zinsniveau anbieten könnte.
Zinsniveau | Zinsniveau | Festhypothek kurz | Festhypothek kurz | Festhypothek mittel | Festhypothek mittel | Festhypothek lang | Festhypothek lang | SARON-Hypothek | SARON-Hypothek | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zinsniveau | hoch | hoch | Festhypothek kurz | bedingt geeignet | Festhypothek mittel | nicht geeignet | Festhypothek lang | nicht geeignet | SARON-Hypothek | geeignet |
Zinsniveau | sinkend | sinkend | Festhypothek kurz | bedingt geeignet | Festhypothek mittel | nicht geeignet | Festhypothek lang | nicht geeignet | SARON-Hypothek | geeignet |
Zinsniveau | normal | normal | Festhypothek kurz | geeignet | Festhypothek mittel | geeignet | Festhypothek lang | geeignet | SARON-Hypothek | geeignet |
Zinsniveau | steigend | steigend | Festhypothek kurz | bedingt geeignet | Festhypothek mittel | geeignet | Festhypothek lang | geeignet | SARON-Hypothek | bedingt geeignet |
Zinsniveau | tief | tief | Festhypothek kurz | bedingt geeignet | Festhypothek mittel | geeignet | Festhypothek lang | geeignet | SARON-Hypothek | geeignet |
Ihr persönliches Hypothekarprofil gibt Auskunft über Ihre Risikofähigkeit und Ihre Risikobereitschaft. Legen Sie beispielsweise grossen Wert auf ein fixes Budget und auf Sicherheit, wird Ihr Hypothekarprofil komplett anders ausfallen als bei einer Person, die sich aktiv mit der Zinsentwicklung auseinandersetzt und über finanzielle Reserven verfügt. Dann werden Sie vermutlich mit einer Festhypothek besser schlafen. Denn mit dieser lässt sich die Zinsbelastung für einen gewissen Zeitraum planen.
Faktoren wie die Kreditform und die Laufzeit einer Hypothek können individuell gewählt werden. Das wirkt sich je nach Form und Höhe selbstverständlich auf die Hypothekarzinsen aus. Sie hängen zusätzlich stark von der Bonität oder der Kreditwürdigkeit der Hypothekarnehmerin oder des Hypothekarnehmers und vom Wert und von der Lage der Immobilie ab.
Die Bonität ergibt sich aus der finanziellen Situation der potenziellen Hypothekarnehmerin oder des potenziellen Hypothekarnehmers. Vor dem Hauskauf stellt sich zu Beginn die Frage, wie viel Eigenkapital aufgewendet werden kann – in der Regel werden mindestens 20 Prozent des Immobilienwertes gefordert.
Das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Hypothek wird Belehnung genannt. Bringen Sie mehr Eigenkapital ein, kann sich das positiv auf den Zinssatz auswirken. Je besser Sie Ihre eigenen finanziellen Möglichkeiten kennen, desto besser stehen Ihre Chancen, den bestmöglichen Hypothekarzins herauszuholen.
Wir wissen nun, dass die Hypothekarzinsen von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Es stellt sich also die Frage, wie Sie die Entwicklung am besten im Blick behalten können, um rechtzeitig zu reagieren. Hier folgen einige Tipps.
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