Wohnortwahl: die attraktivsten Schweizer Gemeinden

Wenn Sie Wohneigentum kaufen wollen, treffen Sie viele Entscheide: Wie soll die Immobilie ausgestattet sein? Wie soll sie aussehen? Und wie wird sie finanziert? Entscheidend ist auch die Wahl der Lage, sowohl für die Lebensqualität wie auch für den Preis der Immobilie.

Was eine attraktive Lage ausmacht, bestimmen allgemeingültige Kriterien, wie etwa die Infrastruktur. Ist zum Beispiel die Verkehrsanbindung gut? Gibt es genügend Geschäfte und ein vielfältiges Angebot im nahen Umfeld? Ist die medizinische Versorung gewährleistet und sind sowohl Schulen als auch Kinderbetreuungseinrichtungen innert Kürze erreichbar?

Ein weiteres Kriterium ist das Freizeitangebot. In den attraktivsten Gemeinden ist dies jeweils am vielfältigsten – und bietet von kulturellen Einrichtungen über Sportmöglichkeiten bis hin zu ausgedehnten sowie einladenden Park- und Erholungsflächen verschiedenste Auswahlmöglichkeiten. Auch finanzielle Aspekte gehören zum Kriterienkatalog. Ein wichtiger Parameter sind beispielsweise die Wohnkosten: Steuern, Immobilienpreise oder Mietzinsen. Genauso wichtig für den Wohnortentscheid ist aber auch Ihre individuelle Lebenssituation, ebenso Ihre persönlichen Präferenzen. Bevorzugen Sie eher die Nähe zu den Bergen oder fühlen Sie sich wohler im Grossstadtdschungel? Nicht zuletzt liegt die Schönheit einer Ortschaft auch im Auge der Betrachterin und des Betrachters.

Der UBS Studie zum «Wohnattraktivitätsindikator (WAI)» gibt anhand der drei thematischen Säulen Infrastruktur, Freizeitangebot und Wohnkosten für 13 Regionen Aufschluss darüber, wo es sich am besten wohnt. Wie attraktiv eine Schweizer Gemeinde als Wohnort für Familien mit zwei Kindern ist, berechnet WAI mittels 35 Variablen.

Die im Wohnattraktivitätsindikatorbestplatzierten Wohngemeinden sind häufig ein teures Pflaster. Ihre Attraktivität macht sie seit jeher zu einem begehrten Wohnort, was die Immobilienpreise in die Höhe treibt. Doch für diese hohen Wohnkosten wird etwas geboten. So zeichnen sich die höchstplatzierten Gemeinden durch eine hervorragende Infrastruktur aus. Dazu gehören ein breites Spektrum an Geschäften, eine gute medizinische Versorgung und schnell erreichbare Schulen sowie Kinderbetreuungs-Einrichtungen. Auch das Freizeitangebot – von zahlreichen kulturellen Einrichtungen über vielfältige Sportmöglichkeiten bis hin zu ausgedehnten Park- und Erholungsflächen – ist in den attraktivsten Gemeinden vielfältig.

Aufgrund hoher Wohnkosten sind es jedoch in vielen Regionen nicht die grossen Zentren und prestigeträchtigen Tiefsteuergemeinden, die an der Spitze stehen. Die Qualität der Infrastruktur und Lebensqualität können die hohen Lebenskosten nicht immer aufwiegen. So verweisen in der Region Zürich die Gemeinden Aarau und Schaffhausen die Zürichseegemeinden auf die Plätze. In der Westschweiz sind Vevey und Morges attraktiver als Lausanne und im Tessin rangieren Tenero-Contra und Muralto vor Lugano. Es gibt nur wenige Gemeinden, die trotz überdurchschnittlicher Infrastruktur und Lebensqualität mit unterdurchschnittlichen Wohnkosten auftrumpfen können. Hierzu gehören Schaffhausen, Goldach, Rheinfelden, Yverdon-les-Bains und Delsberg. 

Die vordersten Plätze belegen Mittelzentren

Gemäss dem neuen UBS Wohnattraktivitätsindikator verfügen Mittelzentren in zehn aller 13 analysierten Regionen für eine Familie mit zwei Kindern und durchschnittlichen finanziellen Mitteln über die höchste Attraktivität. Dazu gehören Locarno und Vevey ebenso wie die Kantonshauptorte Aarau, Chur, Freiburg, Luzern, Neuenburg, Sitten, Solothurn und St. Gallen. Nebst diesen Mittelzentren wird die Liste der Top-Gemeinden durch Basel, Interlaken und Murten komplettiert. Die beiden Grosszentren Bern und Lausanne schaffen es in die Top Drei ihrer jeweiligen Region.

Die objektiven Faktoren vermitteln Ihnen einen ersten Eindruck darüber, aus welchem Grund die jeweilige Schweizer Gemeinde attraktiv ist. Ein wirklich gutes Bild erhalten Sie jedoch erst, wenn Sie Ihre persönlichen Bedürfnisse ebenfalls in die Entscheidungsfindung einfliessen lassen.

Dabei sollten Sie sich allerdings bewusst sein, dass es auch innerhalb der Gemeinden unterschiedliche Wohnlagen mit – individuellen – Vor- und Nachteilen gibt. Für Sie ist vielleicht die Anbindung an den öffentlichen Verkehr elementar, welche nicht von jedem Quartier in der Gemeinde gleich gut gewährleistet ist. Oder Sie bevorzugen Morgensonne und können auf Abendsonne, oder umgekehrt, verzichten. Gegebenenfalls sind sie weniger lärmempfindlich, reagieren aber dafür umso sensibler auf Geruchsimmissionen.

Selbst wenn Sie bereits wissen, was Sie wollen und benötigen, lohnt es sich, eine Checkliste zu erstellen. So können Sie passgenau ermitteln, welche Faktoren Ihnen persönlich bei der Wahl der Lage und der Immobilie insgesamt wichtig sind.

Sobald Sie wissen, welche Gemeinde oder Gemeinden zu Ihnen passt beziehungsweise passen, können Sie bei Ihrer Recherche noch stärker ins Detail gehen. Hier wiederum hilft Ihnen unser Gemeinde-Ratgeber.

Von der Ausstattung über den Zustand bis hin zum Preis und zur Finanzierung stellen sich beim Kauf von Wohneigentum viele Fragen. Ein weitere Frage lautet: «In welcher Schweizer Gemeinde lebt es sich am besten?» Die Antwort darauf gibt Ihnen die aktuelle UBS-Wohnattraktivitätsstudie, die die Gemeinden nach objektiven Kriterien bewertete. Sie ist zwar für eine Familie mit zwei Kindern ausgelegt, liefert Ihnen aber auch bei anderen Familienmodellen wertvolle Hinweise. Darüber hinaus ist es für eine erfolgreiche Entscheidungsfindung auch wichtig, dass Sie subjektive Faktoren – also alles, was Ihnen und Ihren Liebsten persönlich am Herzen liegt – berücksichtigen.