Virtuelles Museum der UBS

1906-1922

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1906

Beginn der Expansion in die Westschweiz

Bereits im Jahr 1875 hatte der Basler Bankverein eine Anregung aus dem traditionsreichen Finanzplatz Genf zur Errichtung einer Bankfiliale erhalten. Verwirklicht wurde der Plan aber erst 1905 durch den Schweizerischen Bankverein (SBV), als sich die Gelegenheit bot, das Bank- und Kommissionsgeschäft der altangesehenen Firma d’Espine Fatio & Cie. zu übernehmen. Der SBV eröffnete seinen Sitz am 15. Februar 1906 noch unter Leitung der Teilhaber der übernommenen Firma. Im Jahr 1912, mit dem Bezug seines neuen Genfer Bankgebäudes, übernahm der SBV in Lausanne die Banque d’Escompte et de Dépôts; seinen zweiten Sitz in der Westschweiz.

Der erste Sitz des Bankvereins in der Romandie

Noch unter dem Namen «Bankverein Suisse» wurde 1906 in Genf, Rue de la Corraterie 6–10, der erste Sitz des Bankvereins in der Westschweiz eröffnet.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf Julien Frères

Die Schalterhalle

Die klassisch eingerichtete Kundenhalle hatte acht nach Wertpapier- und Geschäftsart gegliederte Bankschalter. Neben dem Börsenschalter 6 (im hinteren Teil) hängen Tafeln mit Angaben zu den Börsen von Basel, Zürich und Paris.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf Julien Frères

Kunden-Tresorraum

Im Tresorraum standen den Kunden Schliessfächer in unterschiedlichen Grössen zur Verfügung.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf Julien Frères

Sitz in Lausanne

Die Stadt am Arc Lémanique erfuhr seit der Eröffnung des Simplontunnels eine rasante Entwicklung, was das Interesse des SBV an engeren Beziehungen zur welschen Schweiz zusätzlich stärkte....

Seinen ersten Sitz in Lausanne hatte der SBV zunächst an der Rue du Grand Chêne errichtet, bevor er ihn Ende 1923 in das neu erbaute, repräsentative Haus an der Place Saint-François verlegte (im Bild).

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf unbekannt

1907

Die Schweizerische Nationalbank gibt ihre erste Banknotenserie heraus

Mit der Eröffnung der fünf Zweigniederlassungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in Basel, Bern, Genf, St. Gallen und Zürich am 20. Juni 1907 trat das Banknoten-Monopol in Kraft. Die kurze Zeit zwischen der offiziellen Errichtung der SNB 1905 und der Schalteröffnung reichte nicht aus, um neue Banknoten herzustellen. Deshalb bestand die erste Serie aus sogenannten Interimsnoten, einer Art provisorischen Noten. Für ihre Herstellung kamen die Kupferdruckplatten und Klischees der von den Emissionsbanken herausgegebenen alten Banknoten zum Einsatz. Nebst dem Aufdruck «Schweizerische Nationalbank» zierte als Hauptmerkmal eine rote Rosette mit Schweizerkreuz die rechte obere Ecke der Vorderseite. Erst ab 1911 verfügte die Nationalbank mit der zweiten Serie über eigene Noten.

Ein Beispiel für die erste Banknotenserie von 1907

Die 100-Franken-Note....

Die Noten, welche 1907 als Interimsnoten herausgegeben wurden, hatte der Wiener Professor Josef Stork (1830-1902) bereits1883 für die damaligen Einheitsnoten gestaltet.

Eine majestätische Helvetia und ein kleiner Genius schmücken die Vorderseite.

De Rivaz, Michel: Die Schweizerische Banknote 1907-1997, SNB 1997

Die Rückseite der 100-Franken-Note

Hier sind sich zwei Merkur-Köpfe gegenübergestellt....

Die erste Banknotenserie bestand aus 50er, 100er, 500er und 1000er Noten.

De Rivaz, Michel: Die Schweizerische Banknote 1907-1997, SNB 1997

Ein Beispiel für die zweite Banknotenserie von 1911

Die 1000-Franken-Note....

Der Entwurf der 1000er Note stammt vom Waadtländer Maler Eugène Burnand (1850-1921).

Auf der Vorderseite ist das Portrait eines jungen Mädchens in einem Medaillon abgebildet.

Gedruckt wurden die Noten von der Londoner Druckerei Waterlow & Sons.

Die 1000er-Note der zweiten Serie erreichte eine Auflage von 2.3 Millionen Stück.

De Rivaz, Michel: Die Schweizerische Banknote 1907-1997, SNB 1997 / UBS AG, Historisches Archiv

Die Rückseite der 1000-Franken-Note

Für die Gestaltung der Rückseite der 1000-Franken-Note hat Eugène Burnand als Motiv die Innenansicht einer Giesserei gewählt. Die Skizze dafür hat er in der Winterthurer Giesserei der Gebrüder Sulzer gezeichnet....

Im Unterschied zu allen bisherigen schweizerischen Banknoten wurden für die Rückseite der Noten der zweiten Serie von Künstlern Notenbilder angefertigt. So hat Ferdinand Hodler (1853-1918) für die 50-Franken-Note den «Holzfäller» und für die 100-Franken-Noten den «Mäher» entworfen.

Die Stückelung der zweiten Serie umfasste Banknoten im Wert von 5, 10, 20, 40, 50, 100, 500 und 1000 Franken. Sie waren bis 1956/57 im Umlauf.

De Rivaz, Michel: Die Schweizerische Banknote 1907-1997, SNB 1997 / UBS AG, Historisches Archiv

Ein Beispiel für die Notenausgabe vor 1907

Banknoten der Toggenburger Bank....

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts herrschte in der Schweiz noch eine beeindruckende Münzvielfalt. Zeitweise waren mehr als 40 Münzsorten, die auf unterschiedlichen Münzsystemen basierten, im Umlauf. Mit der Gründung des modernen Bundesstaates 1848 erfolgte 1850 die Zentralisierung des Münzwesens. Der Bund entschied sich für das französische Frankensystem.

Für die Herausgabe der Banknoten beauftragte der Bund Emissionsbanken in den verschiedenen Kantonen. Bis 1881 waren diese in der Gestaltung ihrer Noten frei. 1882 trat das Banknotengesetz von 1881 in Kraft. Von nun an wurden bis 1907 Einheitsnoten herausgegeben.

In den 1870er Jahren gab es in der Schweiz 36 Emissionsbanken. Eine davon war die 1863 gegründete Toggenburger Bank. Sie gab seit 1864 Noten zu 10 Fr., 50 Fr. und 100 Fr. heraus;1883 kam die 500-Franken-Note dazu.

Waldner, Emil: Die Toggenburger Bank 1863-1912 / UBS AG, Historisches Archiv

1909

Neuer Hauptsitz des Schweizerischen Bankvereins Aeschenvorstadt 1

Der Schweizerische Bankverein (SBV) verlegte 1909 seinen Geschäftssitz von der Aeschenvorstadt 72 an die Ecke der Blockrandbebauung Aeschenvorstadt/St. Alban-Graben. Mit dem markanten Bau, dessen historisierende Fassade zwei Strassenzüge prägt, schenkte der neue Hauptsitz dem Stadtbild einen neuen Akzent. Das frühere Hauptgebäude an der Aeschenvorstadt 72 blieb noch vier Jahre im Besitz der Bank und wurde an nahestehende Gesellschaften vermietet.

Der neue Hauptsitz des Schweizerischen Bankvereins

Die Architektenfirma Suter & Burckhardt gewann 1906 den Wettbewerb zum Bau des neuen Bankgebäudes des SBV an der Aeschenvorstadt 1 in Basel....

Am 25. Oktober 1909 bezog der Zentralsitz das neue Bankgebäude.

1918 erwarb der SBV die Liegenschaften Aeschenvorstadt 9 und 11 zur Möglichkeit eines Erweiterungsbaus. 1912 kaufte der SBV für denselben Zweck den St. Alban-Graben Nr. 4 dazu.

In den Jahren 1928–1931 wurde der Erweiterungsbau erstellt und in den 1950er-Jahren folgte der Erweiterungsbau auf der Seite des St. Alban-Grabens Nr. 4.

Abbildung um 1909.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf Höflinger, Basel

Altes Gebäude

Aus der Broschüre des Schweizerischen Bankvereins zur Eröffnung des neuen Bankgebäudes 1909:...

«Auf dem Areal des jetzigen Neubaues standen fünf Häuser: Aeschenvorstadt No. 1, 3, 5, 7 und St. Albangraben 2. Das Haus Aeschenvorstadt No. 5, ein altes anno 1776 erbautes Patrizierhaus zum ‹Wilhelm Tell›, wurde vom ‹Basler Bankverein› bei dessen Gründung im Jahre 1872 erworben. Er veräusserte es an die Basler Depositen-Bank im Jahre 1885 und bezog sein neues Gebäude am Aeschenplatz. Die Depositen-Bank kaufte successive die anstossenden Liegenschaften Aeschenvorstadt 1, 3 und 7. In den ersten beiden befanden sich die Weitnauer’sche Speisewirtschaft und Metzgerei, an der Ecke war der Halteplatz für die Botenwagen aus Baselland. Das Haus St. Albangraben 2 war das alte Verwaltungsgebäude der Christoph Merian’schen Stiftung. 1897 ging die Basler Depositenbank durch Fusion an den ‹Basler und Zürcher Bankverein› nunmehrigen ‹Schweizerischen Bankverein› über. 1905 beschloss der Bankverein die Erstellung des Neubaues, 1906 wurden die alten Gebäude niedergelegt, doch erst anfangs 1908 konnte mit den Ausgrabungsarbeiten begonnen werden, weil der Kampf für und wider die vom Grossen Rate beschlossene Jakob-Burckhardt-Strasse die Inangriffnahme des Baues verzögerte. Nach der vorausgegangenen Initiative eines Anwänders der neuen Strasse wurde das Referendum dagegen ergriffen und das Volk gab in zwei Abstimmungen mit kleiner Mehrheit seinen Willen kund, auf die Erstellung der Jakob-Burckhardt-Strasse zu verzichten.»

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf Höflinger, Basel

Blick in den Kassahof

Aufnahme um 1909.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf Höflinger, Basel

Kassahof

Die Dienstleistungen werden beschrieben mit:...

  • Alle Arten Bankgeschäften
  • Ausführung von Börsenaufträgen an allen Weltmärkten
  • Kapitalanlagen
  • Informationen über kotierte und nicht kotierte Wertpapiere

Aufnahme um 1909.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf Höflinger, Basel

Fremdensalon

  • Kauf und Verkauf von fremden Geldsorten
  • Noten, Coupons und gekündeten Titeln
  • Ausstellung von Kreditbriefen für alle Länder

Aufnahme um 1909.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf Höflinger, Basel

Stahlkammer

  • Vermietung von Schrankfächern in feuer- und einbruchsicheren Stahlpanzergewölben
  • Einzelkabinen zur Vornahme der Titelmanipulationen

Abbildung um 1919.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf Höflinger, Basel

Sitzungssaal

Auf den Gemälden (von links nach rechts) im Sitzungssaal zu sehen sind die ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten:...

Johann Jakob Schuster-Burckhardt 1881–1901 und Hermann La Roche-Burckhardt 1901–1906.

An der ersten Sitzung des Verwaltungsrat-Ausschusses im soeben bezogenen Gebäude verkündete der Mitbegründer des Instituts und ehemalige Verwaltungsratspräsident H. La Roche-Burckhard: «Der Bankverein hat nicht nur in der Schweiz, sondern in der ganzen Welt einen guten und wohlbekannten Namen.» und erinnerte an den «Gedanken, der den Gründern vorschwebte, die Bedeutung Basels als Handelsstadt zu erhöhen».

Abbildung um 1909.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf Höflinger, Basel

Präsidentenzimmer

Das Büro des Verwaltungsratspräsidenten Alphons Simonius-Blumer 1906–1920.

Abbildung um 1909.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf Höflinger, Basel

Erweiterungsbau 1931

1928–1931 erfolgte der Erweiterungsbau an den Liegenschaften Aeschenvorstadt 9 und 11 (rechte Gebäudeseite)....

Dadurch entstand eine Verdoppelung der Räumlichkeiten für den Bankbetrieb und dem Kundenbereich. Vergrössert wurde auch der Bereich für das Kassa- und Titelgeschäft, sowie für die Schrankfächer.

Abbildung um 1923.

UBS AG, Historisches Archiv, Künster unbekannt

1912

Zusammenschluss der Bank in Toggenburg und Bank in Winterthur zur Schweizerischen Bankgesellschaft

Die Toggenburger Bank war auf die ostschweizerische und sankt-gallische Wirtschaft ausgerichtet mit Spezialisierung auf die Stickereiindustrie. Sie war dadurch jedoch auch betroffen im Falle von Krisen dieses Industriezweiges. Die Bank in Winterthur besass ein breit abgestütztes Geschäftsfeld und Beziehungen zu verschiedenen Industrien, aber ihr war es durch ihre bestehende Grösse und Kapitalstärke zunehmend verwehrt, Anschluss zu finden zu den sie konkurrierenden Grossbanken. Man entschloss sich daher, das Kapital und den Geschäfts- und Kundenkreis durch einen Zusammenschluss mit der Toggenburger Bank zu vergrössern.

St. Gallen, einer der Verwaltungssitze der Schweizerischen Bankgesellschaft

Nach der Fusion zur Schweizerischen Bankgesellschaft verblieben die Verwaltungssitze in Winterthur und St. Gallen. ...

Die Geschäftssitze bildeten die Filialen in Zürich und Lichtensteig sowie drei Zweigniederlassungen in Rorschach, Rapperswil und Wil-Flawil.

Abbildung um 1912.

UBS AG, Historisches Archiv, Schweizerische Bankgesellschaft (Hg.) 1862 1912 1962, S. 75UBS AG, Historisches Archiv, Toggenburger Bank 1863-1912, Fotograf unbekannt

Firmenbezeichnung

Die beiden Institutionen einigten sich auf die für eine Grossbank angemessene Firmenbezeichnung «Schweizerische Bankgesellschaft vormals Bank in Winterthur und Toggenburger Bank»....

Der Zusatz «vormals Bank in Winterthur und Toggenburger Bank» verschwand nach der Fusion 1919 mit der Aargauischen Creditanstalt.

Abbildung um 1912.

UBS AG, Historisches Archiv, Schweizerische Bankgesellschaft (Hg.) 1862 1912 1962, S. 75UBS AG, Historisches Archiv, Toggenburger Bank 1863-1912, Fotograf unbekannt

Geschäftssitz Zürich der Schweizerischen Bankgesellschaft

Im Gegensatz zur Bank in Winterthur besass die Toggenburger Bank ein ausgedehntes Filialnetz mit St. Gallen, Lichtensteig, Rorschach, Rapperswil und Wil-Flawil....

Die Bank in Winterthur, gegründet 1862, hatte sich dank dem industriellen Aufschwung ihres Wirkungsgebiets zu einem bedeutenden Kreditinstitut entwickelt. Um aber langfristig im härter werdenden Wettbewerb zu bestehen, musste sie in Zürich, dem bedeutendsten Finanzmarkt der Schweiz, expandieren und sich auch hier etablieren.

Die 1863 gegründete Bank in Baden passte bestens in dieses Schema, weil sie ihre Filiale an der Zürcher Bahnhofstrasse 44 nur noch als Verbindung erhalten wollte, um sich auf ihr aargauisches Wirtschaftsgebiet zurückbesinnen zu können. Aus diesen Erwägungen heraus unterzeichneten beide Institute 1905 einen Interessenvertrag und boten flankierend ihren Teilhabern einen Aktienumtausch der anderen Bank an. So erwarb die Bank in Winterthur eine Mehrheitsbeteiligung an der Bank in Baden – und bezog 1906 deren vormaligen Geschäftsräume in Zürich. Die erste Zürcher Niederlassung der Bank in Winterthur entwickelte sich einerseits zum Geschäftszentrum des Unternehmens und erlangte andererseits direkten Zugang zur Zürcher Börse, was ihr davor verwehrt blieb, weil der Effektenhandel lediglich über Börsenmakler möglich war.

Abbildung um 1912.

UBS AG, Historisches Archiv, Schweizerische Bankgesellschaft (Hg.) 1862 1912 1962, S. 56, 75UBS AG, Historisches Archiv, H. und E. Bucher, Photographische Anstalt, Zürich

Eingang zur Bank in Winterthur, Bahnhofstrasse 44, Zürich

Aufnahme um 1910.

UBS AG, Historisches Archiv, H. und E. Bucher, Photographische Anstalt, Zürich

Kundentresor

Aufnahme um 1906.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf unbekannt

Detailaufnahme Kundentresor

Auf dem Kursblatt ist «Bank in Winterthur, Zürich» zu lesen, als Nachweis, dass es sich bei der Aufnahme um den Kundentresor an der Bahnhofstrasse 44 handelt.

Abbildung um 1906.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf unbekannt

1912

VR-Präsident des SBV und einer seiner Nachfolger überleben den Untergang der Titanic

Am 15. April 1912 um 2.20 Uhr sank der Luxusdampfer «Titanic» auf seiner Jungfernfahrt im Nordatlantik. Kurz vor Mitternacht hatte der 255 Meter lange Stahlgigant einen Eisberg gestreift und dabei ein 32 Meter langes Leck verursacht. Bei der Katastrophe überlebten nur 700 der 2200 Passagiere – unter ihnen Alphons Simonius-Blumer, VR-Präsident des SBV, und Max Staehelin, damaliger Direktor der Schweizerischen Treuhandgesellschaft und später selbst Präsident des SBV. Sie befanden sich auf einer Geschäftsreise nach New York, um sich vor Ort ein Bild von der Filiale einer sanierungsbedürftigen Schweizer Stickerei-Firma zu machen, deren Aktiven der SBV übernommen hatte.

Auszug aus Max Staehelins Notizen

«Obwohl sich die ‹Titanic› nach dem Zusammenstoss mit dem Eisberg zur Seite neigte, dachte niemand ernsthaft an einen Untergang, da der Dampfer als unsinkbar galt.»

Der authentische Zeugenbericht des späteren VR-Präsidenten des SBV

Alphons Simonius-Blumer (l.) und Max Staehelin verdankten ihre Rettung ihrer geistesgegenwärtigen Reaktion....

Auch die beiden Bankverein-Repräsentanten wollten zunächst auf dem Schiff zu bleiben. Als aber Max Staehelin abseits der sich versammelnden Passagiere dem Ausschwenken eines halbvollen Rettungsbootes zuschaute und Panik im Gesicht des kommandierenden Matrosen erkannte, begriff er die Notlage. Da niemand anderes zur Stelle war und der Matrose das Rettungsboot herunterlassen wollte, stiegen beide ein.

Max Staehelin hielt seine Beobachtungen von der Katastrophe in einem Notizbuch fest: «Sonntagabend waren Simonius, Max Fröhlicher und ich beim Diner, das sich mit nachfolgender Unterhaltung bis 23.30 Uhr hinzog. Das Wetter war schön und sternenklar. Es war gegen Abend viel kälter geworden, so dass man die elektrische Heizung angedreht hatte. Das Schiff ging unter Volldampf. Alles an Bord war ruhig. Wir trennten uns und jeder ging in seine Kabine. Ich zog mich aus und war noch bei dieser Beschäftigung, als ich plötzlich ein zehn Sekunden langes, dumpfes Rollen vernahm, das mit einem leichten Stoss eingesetzt hatte. Dieser war nicht stark genug, mich umzuwerfen. Obwohl ich gar nicht daran dachte, dass etwas Besonderes geschehen sein könnte, trat ich auf den Gang hinaus und fragte einen Steward, was los sei. Der Mann versicherte mich, es sei nichts, und ich ging zurück. Indessen beschloss ich, auf Deck zu gehen, hatte aber immer noch keine Ahnung von dem, was kommen sollte. Ich zog mich jedoch an, diesmal aber nicht Abendtoilette, die ich eben abgelegt hatte, und ging auf Deck. Dort fand ich dann auch Simonius, und wir entdeckten, dass auf einem Unterdeck eine grosse Menge Eis lag, das auf ziemlich weiten Strecken den Boden bis zu ein oder zwei Fuss oder noch höher bedeckte. Jetzt liess das Schiff eine grosse Menge Dampf ab und, wohl wahrscheinlich infolge des zischenden Geräusches, füllten sich bald die Decks. Indessen war von Aufregung keine Spur zu entdecken, denn die Mannschaft erklärte immer wieder, es sei durchaus nichts Besonderes vorgekommen.

Beruhigend wirkte auch, dass die Schiffsmusik zu spielen begann. Die Luft war ganz ruhig, weder Nebel noch Wind. Allerdings war es bedeutend kälter geworden. Das Schiff stand jetzt, und nun sahen Simonius und ich auch Anstalten, die Rettungsboote herabzulassen. Die Schiffsmannschaft versicherte aber, dies geschehe nur als äusserste Vorsichtsmassnahme, zu der durchaus kein Grund vorhanden sei. Jedoch wurden dann die Damen der ersten Klasse ersucht, sich auf Deck zu begeben, wo die Boote zu besteigen waren. Als Simonius und ich dies sahen, glaubten wir, es sei an der Zeit, uns zum Verlassen des Schiffes fertig zu machen …

Rettung durch Ozeandampfer ‹Carpathia›

… So holte ich diejenigen Schriftstücke aus meiner Kabine, die mir die wichtigsten waren, und legte sie in die Mappe, die ich hier trage....

Auf Deck angekommen, fanden wir schon viele Frauen in den Booten, aber fast gar keine Aufregung. Ja, es gab manche Frauen, die nicht hineingehen wollten, und so blieben viele Plätze frei. Als Simonius und ich dies sahen, gingen wir in eines der am wenigsten besetzten Boote, obwohl wir noch gar keine Befürchtung hegten, da die ‹Titanic› vollständig sicher schien, die Musik noch spielte und die Mannschaft gute Haltung bewahrte, wenngleich sie ihre Aufregung nicht verbergen konnte.

An den Untergang des grossen Dampfers dachte wohl kein Mensch, sonst wären sicherlich die Plätze in den Rettungsbooten schnell besetzt worden. Der Dampfer war allerdings am Bug ziemlich tief gesunken, auch standen die Maschinen vollständig, indes funktionierte die elektrische Lichtanlage noch. Bevor die Boote herabgelassen wurden, kamen manche Personen an Deck mit Rettungsgürteln, und nun drang die Schiffsmannschaft darauf, dass jeder einen solchen anlegen sollte. Auch kamen jetzt Heizer und anderes Personal auf unser Deck, die sich auf die Rettungsboote stürzten; sie wurden aber von anderer Mannschaft vertrieben. Unsere Boote wurden dann hinabgelassen, und so waren wir schnell auf dem Wasserspiegel, wo zuerst Mannschaft von der ‹Titanic› ruderte, die dann Simonius, ich und einige andere ablösten. Es gingen etwa 16 oder 18 Boote mit je 50 bis 60 Personen ab. Als wir abstiessen, schien die Aufregung an Bord viel grösser zu werden. Es wurden Rettungssignale abgelassen, und es herrschte augenscheinlich ein grosses Durcheinander. Wir fuhren Dreiviertelstunden in schneidender Kälte umher, bis die ‹Carpathia› uns und andere aufnahm. Wir haben die ‹Titanic› nicht sinken gesehen; indes hörte ich nachher, sie sei eine halbe Stunde später untergegangen. Die ‹Carpathia› nahm auch ein zerlegbares Rettungsboot auf, das anscheinend leer hinabgelassen worden war.

Wie auf der ‹Carpathia› erzählt wurde, hatten sich um die Plätze in diesem Boot von Leuten, die im Wasser schwammen, wilde Kämpfe entsponnen, die damit endeten, dass 17 Mann von der Schiffsbesatzung und ein Genfer Student, dessen Namen ich nicht weiss, darauf Unterkunft fanden. Simonius und ich haben keine Anzeichen der herannahenden Gefahr gesehen, nur fiel uns nachträglich auf, dass es auf einmal so ausserordentlich kalt geworden war. Indes hörte ich, als ich auf Deck gegangen war, dass einige Herren, die noch im Pariser Salon gesessen hatten, den weisslich glänzenden turmhohen Berg plötzlich im Weg des Schiffes gesehen hatten. Da indes das Schiff sehr schnell fuhr, war kein Entrinnen möglich gewesen. Sowohl in den Booten wie auf der ‹Carpathia› war noch reichlich Platz. Mithin ist der Verlust von Menschenleben darauf zurückzuführen, dass die Schiffsmannschaft in dem Bestreben, eine wilde Erregung zu verhindern, in den entgegengesetzten Fehler verfiel und den Fahrgästen gegenüber jede Gefahr ableugnete.»

UBS AG, Historisches Archiv, Hans Bauer. Anmerkung zur Geschichte des Schweizerischer Bankvereins 1972UBS AG, Historisches Archiv; Fotograf unbekannt

Telegramm

Telegramm an den SBV in Basel mit der Nachricht, dass Alphons Simonius-Blumer und Max Staehelin überlebt haben.

UBS AG, Historisches Archiv

Glückwunschtelegramme

Zurück in der Schweiz erhielten die beiden Geretteten von der Direktion und dem Personal der Niederlassungen Glückwunschtelegramme, hier vom Sitz Genf.

UBS AG, Historisches Archiv

1914

Beginn der Mechanisierung mit der ersten Additionsmaschine

Die Schweizerische Bankgesellschaft (SBG) beschloss, am Sitz Zürich die Arbeitsprozesse nach Möglichkeit zu mechanisieren. Gründe dafür waren der Mangel an qualifiziertem Personal sowie das Bestreben, die Angestellten vor ermüdenden Arbeiten zu befreien und gleichzeitig die Produktivität zu steigern. So wurde 1914 die erste Additionsmaschine angeschafft. 12 Jahre später arbeitete die Buchhaltungsabteilung mit 8 Additionsmaschinen, 16 Buchhaltungsmaschinen, 7 elektrischen Staffelmaschinen, 22 Rechenmaschinen und 2 Schreibmaschinen.

Die erste Additionsmaschine

Viel deutet darauf hin, dass die erste Additionsmaschine eine Burroughs Adding Machine der Klasse 3 aus den USA war....

Mit ihr war es möglich, Beträge für die Buchhaltung mechanisch zu addieren und das Resultat auf Papier zu drucken. Der Addiervorgang vollzog sich über die Eingabe des Betrages mit anschliessender Kurbeldrehung. Für den Ausdruck musste die Taste für das Total gedrückt und eine weitere Kurbeldrehung ausgeführt werden.

Wenige Jahre später wurden dieselben Maschinen durch einen Elektromotor unterstützt.

UBS AG, Historisches Archiv

Mechanische Rechenmaschinen

Auch Rechenmaschinen, welche die vier Grundoperationen ausführen konnten, kamen in den 1920er-Jahren immer mehr zum Einsatz:...

beispielhaft die abgebildete MADAS aus dem Jahr 1925 der Firma H. W. Egli AG in Zürich. Die MADAS war eines der Nachfolgeprodukte der «Millionär», wie sie bei der SBG Winterthur in der Kreditorenbuchhaltung eingesetzt wurde.

UBS AG, Historisches Archiv

Mechanische Rechenmaschinen

Obwohl bei der SBG bereits 1957 Computer in Form von Grossraumrechnern im Einsatz waren, war das Rechnen mit mechanischen Rechenmaschinen noch bis in die 1970er-Jahre verbreitet....

Die Aufnahme zeigt Arbeitsplätze der SBG in Montreux von 1968, im Vordergrund zwei mechanische Tischrechner von MADAS vom Typ 20ATG, Baujahr 1951.

H. W. Egli LTD Manufacturers of Calculating MachinesUBS AG, Historisches Archiv, Fotograf Jean Schlemmer

Reparaturwerkstatt für Büromaschinen

Bei der SBG wurden mechanische Büromaschinen noch bis in die 1970er-Jahre in der hauseigenen Werkstatt gewartet und repariert.

UBS AG, Historisches Archiv

Aufkommen von Elektronenrechnern in den Büros

1971 waren am Hauptsitz des Schweizerischen Bankvereins in Basel 665 mechanische und eine zunehmende Zahl von 200 Elektronenrechnern im Einsatz – Tendenz steigend...

Um den Angestellten die Bedienung der Maschinen und insbesondere die Möglichkeiten der Elektronenrechner näherzubringen, wurden Kurse im «Maschinenrechnen» angeboten. Diese dauerten 12 Stunden (eine Stunde täglich) und umfassten das blinde Bedienen von mechanischen Additionsmaschinen und das Arbeiten mit Elektronenrechnern für die Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division sowie das Rechnen mit Speicherfunktion und Konstanten. Der im Bild zum Kurs «Maschinenrechnen» gezeigte Elektronenrechner ist ein Casio AS-A, Baujahr 1969, welcher mit einem «Nixie-Tube»-Display betrieben wurde.

UBS AG, Historisches Archiv

1917

Die Schweizerische Bankgesellschaft (SBG) bezieht den «Münzhof»

Arbeiteten 1906 25 Bankangestellte in der Zürcher Filiale der «Bank in Winterthur», waren es nach wenigen Jahren schon zehnmal mehr. Aufgrund der engen Raumverhältnisse beschloss der Verwaltungsrat, das ehemalige Gut der Textilfabrikanten- und Kaufmannsfamilie Schinz auf der gegenüberliegenden Strassenseite für ein neues Bankhaus zu erwerben. Nach zweijähriger Bauzeit eröffnete die SBG 1917 ihr neues Gebäude, den «Münzhof», an der Bahnhofstrasse 45. 1945 verlegte die SBG ihren Hauptsitz von Winterthur und St. Gallen hierher.

Ein monumentales, streng gegliedertes Gebäude

Mit seiner langen Front, die durch sechs dorische Säulen streng gegliedert wird, strahlt das von der Architekturfirma Pfleghard & Haefeli gezeichnete Gebäude Solidität und Sicherheit aus.

Abbildung um 1926.

Baugeschichtliches Archiv, Fotograf unbekannt

Nomen est omen

Die Bezeichnung «Münzhof» bezieht sich auf die frühere Münzstätte, die sich in der nahen Augustinerkirche befunden hatte....

Der Name war ein gutes Omen. Die Geschäfte florierten, sodass die Raumbedürfnisse der Bank schon während des Baus wuchsen.

Abbildung um 1926.

Baugeschichtliches Archiv, Fotograf unbekannt

Die historische Schalterhalle

Die lichtdurchflutete und mit Tessiner Marmor ausgekleidete Schalterhalle ist nicht nur Symbol der langen Tradition der Bank, sie ist die Drehscheibe des Münzhofs....

Die gediegene Atmosphäre wird durch das polierte Palisanderholz, die Schriftzüge aus Bronze und die Alabasterleuchten zusätzlich unterstrichen.

Abbildung um 1919.

Baugeschichtliches Archiv, Fotograf unbekannt

Grosser Sitzungssaal

Die Architekten Pfleghard & Haefeli legten Wert auf eine auserlesene Ausstattung der Räume.

Abbildung um 1919.

Baugeschichtliches Archiv, Fotograf unbekannt

Vor dem Bau des späteren Hauptsitzes

Abgebildet ist die mittlere Bahnhofstrasse im Jahre 1883 mit dem noch bestehenden Haus der Familie Schinz (rechts), an dessen Stelle die SBG 1917 ihren neuen Sitz bezog....

Im gegenüberliegenden Gebäude (links im Bild) hatte 1906 die Bank in Winterthur ihre Zürcher Geschäftsniederlassung eröffnet. Auch nach der Fusion mit der Toggenburger Bank 1912 und der Umbenennung zur Schweizer Bankgesellschaft blieb sie dort – bis zum Umzug 1917.

Baugeschichtliches Archiv, Fotograf Guler Romedo

Portal Haupteingang

Imposant thront eine Hermes-Büste über dem Eingangsportal des Hauptsitzes. Die allegorische Figur symbolisiert Wohlstand und Handel.

Abbildung um 1919.

Baugeschichtliches Archiv, Fotograf unbekannt

1919

Die Schweizerische Bankgesellschaft fusioniert mit der Aargauischen Creditanstalt

Am 8. März 1919 stimmten die Aktionäre der Schweizerischen Bankgesellschaft (SBG) an der Generalversammlung der Fusion mit der 1872 gegründeten Aargauischen Creditanstalt zu. Das Aktienkapital wurde um 10 Millionen auf 60 Millionen CHF erhöht. Der Zusammenschluss mit der Aargauischen Creditanstalt brachte für die SBG einen weiteren Ausbau ihres Filialnetzes mit Geschäftsstellen in Aarau, Baden, Laufenburg, Wohlen und Liestal. Die Beziehung zwischen den beiden Banken bestand schon seit Längerem. 1913 schlossen sie vorerst eine formelle Interessensgemeinschaft; damals war der Aargauischen Creditanstalt die eigene Unabhängigkeit und der eigene Name wichtig. Kurz nach dem 1. Weltkrieg war die Situation jedoch eine andere, da bedeutete das Aufgehen in einer Fusion eine neue Chance.

Aargauische Creditanstalt

Die Aargauische Creditanstalt war im Gewerbe- und Industriekanton Aargau die wichtigste Handelsbank: Ihre Gründung erfolgte am 26. August 1872 in Wildegg....

Ihre Schalter eröffneten sie am 2. Januar 1873 im Haus «Hasler-Brun». 1892 erfolgte der Umzug in den eigenen Neubau am Schlossplatz.

Abbildung Werbeprospekt der Aargauischen Creditanstalt 1919.

Überblick über die einzelnen Geschäftszweige der Bank

Angeboten werden unter anderem Kreditgeschäfte, Bürgschaften, Wechselgeschäfte, der Handel mit Wertpapieren oder die Vermietung von Schrankfächern und dies erst noch «zu billigsten Bedingungen»....

Bei der Firmenliste auf der unteren Seitenhälfte, für deren Coupons die Bank als Zahlstelle dient, wird auch die Chocolat Frey AG aufgeführt. Die 1887 gegründete Schokoladenfabrik gehört seit 1950 zur Migros.

Abbildung Werbeprospekt der Aargauischen Creditanstalt von 1919.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf unbekannt

Die erste Filiale

Die erste Filiale eröffnete die Aargauische Creditanstalt 1907 in Laufenburg. 1909 kam eine weitere Filiale in Wohlen dazu....

1918 kam es zur Eröffnung der Filiale in Liestal.

Abbildung Werbeprospekt der Aargauischen Creditanstalt 1919.

Übernahme der Bank in Baden

1915 übernahm die Aargauische Creditanstalt die 1863 gegründete Bank in Baden.

Abbildung um 1915.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf unbekannt

Eine Obligation der Aargauischen Creditanstalt

Die Bank verpflichtet sich, dem Inhaber der Aktie den Betrag von 500 Franken halbjährlich durch das Einlösen der Coupons mit 5% zu verzinsen.

Abbildung Obligation 1921.

1922

Die Eröffnung des neuen Sitzgebäudes der Schweizerischen Bankgesellschaft in Aarau

Bereits 1910 hatte die Aargauische Creditanstalt nach einem geeigneten Bauplatz für einen grösseren und vor allem zentraler gelegenen Neubau Ausschau gehalten. Eine günstige Gelegenheit ergab sich, als eine ursprünglich als Postgebäude vorgesehene Liegenschaft in der Nähe des Bahnhofs zum Verkauf stand. Mit den Vorarbeiten für den Neubau wurde 1916 begonnen. Die Bauzeit dauerte von 1920 bis Ende 1921. Für diesen Bau wurden erstmals in Aarau Turmkräne eingesetzt. Nach dem Umzug verkaufte die Schweizerische Bankgesellschaft (SBG) ihr von der Aargauischen Creditanstalt erstelltes Gebäude am Schlossplatz an die Nationalbank.

In einer zur Eröffnung herausgegebenen Broschüre wird das neue Bauwerk vorgestellt:

Das markante Gebäude setzt einen Akzent

Zum Bezug bereit war das neue Bankgebäude an der Bahnhofstrasse im Januar 1922. Noch heute – hundert Jahre später – ist es der Sitz der UBS Aarau....

Abbildung 1922 aus der Broschüre zum SBG-Neubau Aarau.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf unbekannt

Eingangsportal

Betont wird der Haupteingang durch vier mit Schmuck versehene Säulen. Als Torhüter thronen direkt über dem Haupteingang drei in Stein gehauene Sphinxe....

Abbildung 1922 aus der Broschüre zum SBG-Neubau Aarau.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf unbekannt

Eingangsbereich

Durch ein grosszügiges Vestibül gelangt man in den Schalterraum. Die Haupttreppe führt zu den Direktionsbüros im 1. Stock, zum Sitzungssaal und zu den Arbeitsräumen der einzelnen Abteilungen....

Abbildung 1922 aus der Broschüre zum SBG-Neubau Aarau.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf unbekannt

Schalterraum

Abbildung 1922 aus der Broschüre zum SBG-Neubau Aarau.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf unbekannt

Blick in eines der Direktionszimmer

Abbildung 1922 aus der Broschüre zum SBG-Neubau Aarau.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf unbekannt

Tresor-Panzertür

Abbildung 1922 aus der Broschüre zum SBG-Neubau Aarau.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf unbekannt

Schrankfächeranlage

Abbildung 1922 aus der Broschüre zum SBG-Neubau Aarau.

UBS AG, Historisches Archiv, Fotograf unbekannt

1922

Der Schweizerische Bankverein feiert zurückhaltend sein 50-jähriges Bestehen

Das 50-Jahre-Jubiläum des Schweizerischen Bankvereins (SBV) fiel in die Zeit der Nachkriegsdepression, die geprägt war von den schweren Auswirkungen des 1. Weltkriegs. Auch Schweizer Betriebe und Industrien waren wirtschaftlich stark betroffen, die Bahnen und die Hotellerie waren mit Notlagen konfrontiert. Finanzinstitute kamen als Folge von Staatsbankrotten und Währungszerrüttung in Bedrängnis und mussten gestützt und saniert werden.

Eine Jubiläumsuhr zur Unterstützung der Uhrenindustrie in der Krise

Besonders hart traf die Krise aber die Schweizer Uhrenindustrie....

Zwei Drittel der Uhrenexporte brachen weg, und etwa die Hälfte der 60 000 Beschäftigten verlor ihre Arbeit. Der SBV entschied sich deshalb, zum Jubiläum seinen 2200 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eine Schweizer Taschenuhr der Marke Zenith aus Le Locle zu schenken. Die Geschenkaktion stellte eine unschätzbare Unterstützung für die heimische Uhrenindustrie dar, die wegen des Zusammenbruchs der Exporte die grösste Krise ihrer Geschichte erlebte.

Angesichts der schwierigen Zeiten verzichtete man im Jubiläumsjahr auf jeglichen äusseren Prunk und fokussierte sich stattdessen auf die neuen Niederlassungen in Neuenburg und Schaffhausen – ein Zeichen des Aufbauwillens.

UBS AG, Historisches Archiv