Förderbeispiele 2022
Kunstmuseum Luzern, Werkankauf Sammlung
Kunstmuseum Luzern, Werkankauf Sammlung
Die Sammlung des Kunstmuseums Luzern fokussiert auf Schweizer Kunst von der Renaissance bis zur Gegenwart. Meret Oppenheim (1913-1985), die heute als bedeutendste Schweizer Künstlerin des 20. Jahrhunderts und wichtigste Vertreterin des Surrealismus gilt, war bereits mit zwei Werken in der Sammlung vertreten. Das Museum wollte diese zweidimensionalen Arbeiten mit einer skulpturalen ergänzen und erwarb dafür das Werk «Sechs Urtierchen und ein Meerschneckenhaus» von 1978. Die Skulpturengruppe besteht aus sieben bemalten und glasierten Ton-Objekten und ist die erste Arbeit, die Oppenheim aus diesem Material schuf. Tiere, das Meer und Archetypen sind wiederkehrende Motive in ihrem Schaffen.
Bildende Kunst: Der Ankauf des Kunstwerks wurde mit einem Beitrag in der Höhe von CHF 20 000 unterstützt.
Publikation «Mondhörner. Rätselhafte Kultobjekte der Bronzezeit» von Kurt Derungs
Publikation «Mondhörner. Rätselhafte Kultobjekte der Bronzezeit» von Kurt Derungs
Mondhörner sind Objekte aus der späten Bronzezeit von 1300 bis 800 v. Chr. mit Verbreitungsgebiet in Mitteleuropa. Sinn und Zweck der rätselhaften Fundobjekte beschäftigen Archäologie und Kulturwissenschaft seit 1851 in der Schweiz die ersten Hörner gefunden wurden. Der Kulturanthropologe Dr. Kurt Derungs legt erstmals eine fundierte und reich bebilderte Monografie zu den Mondhörnern vor. Das Buch gibt Einblick in die Mondhornforschung, präsentiert zahlreiche Funde aus der Schweiz und diskutiert unterschiedliche Theorien und Interpretationen. Die Publikation ist im November 2022 erschienen.
Archäologie & Denkmalpflege: Die Recherchen und die Erarbeitung der Publikation wurden mit einem Beitrag in der Höhe von CHF 14 000 gefördert.
Dokumentarfilm «Naima» von Anna Thommen
Dokumentarfilm «Naima» von Anna Thommen
Die 46-jährige Venezolanerin Naima lebt seit 18 Jahren in Basel. Sie beginnt eine Lehre als Pflegefachfrau in der Psychiatrie, um sich nach Jahren der Armut eine Existenz aufzubauen. Als ihre Mutter aus Caracas und ihr Sohn, inmitten seiner Geschlechtsumwandlung, bei ihr einziehen, gewinnt ihr Rollenkarussell als Mutter, Tochter, Studentin und Geliebte an Fahrt und stellt sie vor neue Herausforderungen. Regisseurin Anna Thommen begleitet Naima in ihrer Entwicklung, von der Arbeit an der Kasse in einer Kantine bis zum Ende ihrer Ausbildung zur Pflegefachfrau, und bei ihren Bestrebungen, als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft anerkannt zu werden.
Film: Die UBS Kulturstiftung förderte die Emilia Productions GmbH mit einem Produktionsbeitrag Dokumentarfilm in der Höhe von CHF 30 000.
Lionel Felchlin, Werkbeitrag Übersetzung
Lionel Felchlin, Werkbeitrag Übersetzung
«Der grüne Heinrich» ist ein Hauptwerk des Schweizer Dichters Gottfried Keller (1819-1890) und gilt als Schlüsselroman der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts, ist jedoch in der französischsprachigen Schweiz und Frankreich wenig bekannt. Frühere Übersetzungen sind bereits ein Jahrhundert alt und im Buchhandel kaum mehr erhältlich. Lionel Felchlin hat Werke von Gottfried Keller, Friedlich Glauser, Peter von Matt oder Lukas Bärfuss ins Französische übersetzt. Seine neue Übersetzung von Kellers «Henri le Vert», im Umfang von über tausend Seiten, erscheint Ende 2024 bei Éditions Zoé.
Literatur: Lionel Felchlin wurde mit einem Werkbeitrag Übersetzung in der Höhe von CHF 10 000 gefördert.
«Alle Schiffe trieben ins Offene» mit Uraufführung des Werks «Merrusch» von Charles Uzor
«Alle Schiffe trieben ins Offene» mit Uraufführung des Werks «Merrusch» von Charles Uzor
Seit 2005 engagiert sich das Ensemble Amaltea für die zeitgenössische Musik, erteilt regelmässig Werkaufträge und spielt Konzerte im Inland und europäischen Ausland. Im Programm «Alle Schiffe trieben ins Offene» präsentierte das Ensemble eine Uraufführung von Charles Uzor und Werke von Franz Schubert, Toru Takemitsu und Giacinto Scelsi. Mit seiner Komposition «Merrusch» ergründet Charles Uzor (*1961, Nigeria) die Gedichte «Sudokus für Kreuzfahrten» von Astrid Kaminski und verbindet damit seine eigene Fluchterfahrung. Uraufführung war im April 2023 im Rahmen des Festivals Contrapunkt in St. Gallen.
Musik: Für die Uraufführung der Komposition von Charles Uzor erhielt das Ensemble Amaltea einen Projektbeitrag in der Höhe von CHF 8000.
Pädagogische Hochschule St. Gallen, «Zug in die Freiheit»
Pädagogische Hochschule St. Gallen, «Zug in die Freiheit»
Das Forschungs- und Public-History-Projekt wurde von der Fachstelle Demokratiebildung und Menschenrechte der PH St. Gallen und der Mamlock Foundation in Berlin initiiert und wird zusammen mit der Freien Universität Berlin und der Karls-Universität Prag umgesetzt. Es erforscht die Rettungsaktion von Februar 1945, bei der 1200 Jüdinnen und Juden aus dem KZ Theresienstadt per Zug nach St. Gallen kamen. Im Fokus stehen dabei die Biografien und Lebenswege der Überlebenden, die meist zahlreiche Stationen des Schweizer Flüchtlingslagersystems durchliefen und aufgrund der restriktiven Schweizer Flüchtlingspolitik nur selten Dauerasyl erhielten.
Geistes- & Kulturwissenschaften: Für das Projekt erhielt die Pädagogische Hochschule St. Gallen einen Projektbeitrag in der Höhe von CHF 15 000.
ILEA – Kompetenz- und Forschungszentrum für Kultur- und Kreativwirtshaft im peripheren Alpenraum
ILEA – Kompetenz- und Forschungszentrum für Kultur- und Kreativwirtshaft im peripheren Alpenraum
Die Zukunft der Berggebiete hängt davon ab, wie diese sich wirtschaftlich entwickeln können. Neben der Schaffung von zeitgemässen Infrastrukturen liegt die Herausforderung auch darin, zukunftsfähige Narrative für die Entwicklungsperspektiven der jeweiligen Regionen in ihrer historisch gewordenen Eigenart und räumlichen Konstellation zu entwickeln. ILEA (Institute for Land and Environmental Art) ist in der Schnittmenge zwischen Kreativität, Ökologie und Ökonomie angesiedelt. Es will einen massgeblichen Beitrag zur Berggebietsentwicklung leisten und sich langfristig international als Ort für Bildung, Forschung und Kulturproduktion in der ruralen Peripherie positionieren.
Schwerpunkt: Die UBS Kulturstiftung hat den Aufbau des ILEA mit einem Beitrag in der Höhe von CHF 60 000 gefördert.