Förderbeispiele 2023

Myriam Gämperli, 1982 in Bettenau SG geboren, knüpft mit ihren Arbeiten an eine surrealistische Tradition des Arrangements an. Sie schafft einen Raum, in dem Hierarchien hinterfragt, die Schwerkraft überwunden und Körper von ihren Begrenzungen befreit werden. In ihren Videoarbeiten setzt sie sich meist selbst als hybrides Wesen, als Mischform von Objekt und Subjekt, in Szene. Die skulpturale Performance ermöglicht es ihr, multiple Identitäten einzunehmen, die sich über die Achsen von Natur, Geschlecht und Vorstellungen von Schönheit auffächern. Die bühnenartigen Sequenzen werden vom Alltag der Künstlerin inspiriert, der sich zwischen dem urbanen Raum Zürichs und der Natur Bettenaus abspielt.

Bildende Kunst: Myriam Gämperli ist Empfängerin eines Förderbeitrags in der Höhe von CHF 10 000.

1759 wird das Gasthaus zum Schiff erstmals erwähnt. Seit 1978 gehört die Liegenschaft dem Museumsverein Laufenburg, der es restaurierte und darin seit 1981 das Museum Schiff betreibt. Das Stadtmuseum widmet sich der Geschichte des oberen Fricktals und der angrenzenden Teile des Schwarzwalds. Das Haus und die Sammlung gelten beide als Schweizer Kulturgüter von regionaler Bedeutung. Museumsgebäude und -ausstellung werden nun nach über 40 Jahren Betrieb modernisiert und erweitert. In diesem Rahmen sind auch Restaurierungsmassnahmen am historischen Gebäude notwendig, so werden unter anderem die reich mit Fresken und Bildern geschmückten Fassaden restauriert. Die Wiedereröffnung ist für das Jahr 2026 geplant.

Denkmalpflege & Archäologie: Die UBS Kulturstiftung unterstützt die Restaurierung des Gebäudes mit einem Projektbeitrag in der Höhe von CHF 10 000.

Die Welt wird immer heisser. Jeder Sommer bringt neue Rekordzahlen und die vermehrt auftretenden Hitzewellen sind eine reale Gefahr für den Planeten. Was macht die Hitze mit den Menschen? Wie verändert sie uns? Wie leben wir mit ihr? Die Hitze ist wie eine Lupe, sie vergrössert und verstärkt Charaktereigenschaften, Stimmungen, Gefühle, aber auch wirtschaftliche und soziale Unterschiede. Dem Tagesablauf und der Temperaturkurve folgend, die den Rhythmus und die Intensität von «Heat» vorgibt, zeichnet Regisseurin Jacqueline Zünd ein Panorama von menschlichen Geschichten, Stimmungen und Überlebensstrategien.

Film: Die UBS Kulturstiftung fördert die Lomotion AG mit einem Produktionsbeitrag Dokumentarfilm in der Höhe von CHF 30 000.

Oreille Indiscrète ist ein Kollektiv für Musik- und Klangkreation, bestehend aus der Genfer Komponistin Noémie Favennec-Brun und Sounddesigner Benjamin Favennec (F). Sie forschen an den Schnittstellen verschiedener Disziplinen und neuer Technologien und versuchen zeitgenössische und populäre Musik, Klang, Visuelles und Bewegung miteinander zu verschmelzen. In Zusammenarbeit mit der in Basel lebenden Komponistin Marie Delprat, dem spanischen Street-Art-Kollektiv Reskate Studio, Biophysiker Bill François, Unterwasserakustikforscherin Irène Mopin und mit Beteiligung der Universität Mans und der Technischen Hochschule Bretagne, entsteht das immersive Konzert «(S)e(a)scape», zwischen experimenteller Musik, Elektro, Streetart und Wissenschaft, mit dem auf die Lärmbelastung der Meere aufmerksam gemacht werden soll.

Musik: Die UBS Kulturstiftung unterstützte Oreille Indiscrète mit einem Projektbeitrag von CHF 8000 für die Kreation und Schweizer Erstaufführung von «(S)e(a)scape».

Die Basler Papiermühle erforscht, bewahrt und vermittelt die Bedeutung und Geschichte der Buch- und Schriftkultur und sowie deren Herstellungstechniken. Die aktuelle Dauerausstellung wurde 2011 eingerichtet und ist inhaltlich wie auch materiell in die Jahre gekommen. Im Zuge einer musealen Neuausrichtung wird sie zeitgemäss erneuert, die thematischen Schwerpunkte verschoben und Bezüge zur Gegenwart geschaffen. Die Dauerausstellung soll die Entwicklung der Papier- und Drucktechniken bis heute vermitteln und sozialgeschichtliche Themen, die im Zusammenhang mit den Handwerkstechniken und dem Gebäude stehen, vertieft behandeln. Die Eröffnung erfolgt Anfang 2026.

Geistes- & Kulturwissenschaften: Für die Erneuerung der Dauerausstellung erhält die Basler Papiermühle einen Projektbeitrag in der Höhe von CHF 15 000.

Im Herbst 2023 fand zum ersten Mal die Biennale Son statt. Diese zielt darauf ab, die wachsende Bedeutung des Klangs in der zeitgenössischen Kunst hervorzuheben und die Vielfalt der Protagonisten/innen zu repräsentieren, die diese Auseinandersetzung zwischen Kunst und Klang verfolgen. Während 6 Wochen konnten an 18 Orten zwischen Martigny, Sion und Sierre Ausstellungen und Klanginstallationen, ein Symposium und mehr als 20 Konzerte und Performances besucht werden. Über 70 internationale Künstler/innen und Musiker/innen nahmen teil, darunter Alexandre Babel, Anri Sala, Claire Frachebourg, David Horvitz und Deborah-Joyce Holman, Latifa Echakhch, The Young Gods & Musique de Landwehr Fribourg und Christian Marclay.

Schwerpunkt: Die UBS Kulturstiftung unterstützte die erste Ausgabe der Biennale Son mit einem Beitrag von CHF 30 000.